„Aktuell werden die monotheistischen Religionen immer wieder beschuldigt, Gewalt hervorzurufen. Insbesondere der Islam steht in der Kritik. Das friedensstiftende Potential unserer Religionen wird gesellschaftlich immer weniger wahrgenommen“, schreibt Dr. Stefan Vesper, Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), in einer Pressemitteilung.
Ausgehend von den Anschlägen auf die Redaktion von Charlie Hebdo und einen jüdischen Supermarkt in Paris im Januar 2015 entschloss sich der Gesprächskreis "Christen und Muslime" beim ZdK im Februar 2015, intensiv zum Thema Religion und Gewalt zu arbeiten. Entstanden ist die gemeinsame Erklärung "Keine Gewalt im Namen Gottes", die Ende Mai 2016 vom Präsidium des ZdK zur Veröffentlichung freigegeben wurde.
Die Mitglieder des Gesprächskreises, namhafte Christinnen und Christen sowie Musliminnen und Muslime aus Wissenschaft und Gesellschaft, unterstreichen in der Erklärung gemeinsam das Friedenspotential ihrer Religionen. Sie sprechen sich entschieden gegen den Missbrauch ihrer Religionen und gegen die Legitimation von Gewalt im "Namen Gottes" durch radikale Fundamentalisten und Extremisten aus. Gemeinsam zeigen sie, auch anhand von Textstellen aus der Bibel und aus dem Koran auf, dass sowohl das Christentum als auch der Islam für Gerechtigkeit, das Wohl der Gemeinschaft, für die Schöpfung und den Frieden eintreten.
Die Erklärung soll Diskussionsgrundlage und zugleich Ermutigung für die zahlreichen Akteure im christlich-muslimischen Dialog sein. Man kann sie online lesen unter http://www.zdk.de/veroeffentlichungen/erklaerungen/detail/Keine-Gewalt-im-Namen-Gottes-234e/ und dort auch als pdf-Datei herunterladen oder als gedrucktes Heft bestellen unter http://www.zdk.de/service/bestellungen/infomaterial/.