Ein Pfarrbrief ist mehr als nur ein Weg, die Gemeinde über die Dinge des täglichen Gemeindelebens zu informieren. Es ist ein sichtbares Zeichen dafür, wie die Macher des Pfarrbriefs sich die Kommunikation in ihrer Pfarrei vorstellen – im besten Fall ehrlich, authentisch und einladend. Deutlich kann diese werden, wenn Leserinnen oder Leser selbst zu Wort kommen, sie zu Teilnehmern des Pfarrbriefs werden. Aber wie? Eine kleine Auswahl.
1. Leserbriefe: Meinungen gelten lassen
Belebend für den Pfarrbrief wirkt die Veröffentlichung von Leserbriefen. Von Zeitungen und Zeitschriften weiß man, dass die zugesandten Beiträge der Leser zu den meistgelesenen Texten gehören. Interessant sind Zuschriften zum einen, weil sie kontroverse Meinungen wiedergeben. Zum anderen stehen die Schreiber dieser Briefe den anderen Lesern nahe. Denn sie gehören ebenfalls zur Gruppe derjenigen, die das Pfarrblatt präsentiert bekommen. Zu jedem veröffentlichten Leserbrief gehört der Name des Schreibers, evtl. noch das Alter.
Wenn sich Leserbriefe in vielen Pfarrbriefen nicht finden, liegt es oft daran, dass die Redaktion keine Zusendungen erhält. Es ist nicht ganz leicht, ein solches Forum im Pfarrbrief zu installieren, denn oft kommen die Leser gar nicht darauf, selbst einen Leserbrief zu verfassen. Diese Rubrik braucht eine Initialzündung. Natürlich verbietet es sich von selbst, das Eis in solch einem Fall mit fingierten Leserbriefen zu brechen. Ehrlichkeit ist im Journalismus oberstes Gebot. Stattdessen können die Pfarrbrief-Macher ihre Leser im Pfarrbrief immer wieder bitten, sich in Form eines Leserbriefes zu äußern. Noch besser: Sie sprechen Menschen in der Gemeinde persönlich an und bitten sie, einmal einen Brief zu schreiben. Wenn die ersten Briefe veröffentlicht sind und der Pfarrbrief als Gesprächsforum akzeptiert ist, melden sich andere Leser von selbst zu Wort.
2. Fotogalerien
Ein gutes Bild sagt mehr als tausend Worte und wie in jeder anderen Zeitung so sind auch Bilderseiten in Pfarrbriefen oft echte „Hingucker“. Nutzen Sie dieses Potential und fordern Sie Ihre Leser auf, Ihnen Bilder zuzusenden. Dies kann geschehen entweder zu bestimmten Ereignissen, wie dem Pfarrfest, der Fronleichnams-Prozession, dem Gemeinde-Fasching etc. Oder aber Sie fragen nach Bildern zu bestimmten Themen: „Wo erlebe ich Erlösung“, „Wo zeigt mir Gott die Schönheit seiner Schöpfung“, „Barmherzigkeit“, „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder“. So etwas lässt sich auch mit einem kleinen Wettbewerb verbinden. Bei diesem müssen keine teuren Preise ausgelobt werden – oft ist es ausreichend, Bilder und Namen zu nennen und mit den Bildern weiterzuarbeiten: Im Gottesdienst, in einer kleinen Ausstellung im Pfarrheim etc.
Bei der Veröffentlichung von Bildern gilt es, einige Dinge zu beachten. Hier erfahren Sie mehr.
3. Gastbeiträge
Oft tauchen in Pfarrbriefen „immer dieselben Namen“ auf. Auch das kann man ändern. Zu bestimmten Anlässen (Hochfeste, Wallfahrten, Jubiläen …) oder bestimmten Themen (Erlösung, Gott in meinem Leben, Schöpfung bewahren …) finden sich sicher auch Autoren, die nicht unbedingt zur Kerngemeinde gehören müssen, die aber mit einem neuen Blickwinkel bereichernd und spannend sein können. Warum nicht mal den örtlichen Sparkassen-Chef fragen, wie er es mit dem Mammon hält? Oder den Bürgermeister nach seinen Weihnachtserinnerungen fragen?
4. Interviews
Interviews verleihen einem Pfarrbrief eine persönliche Note. Regelmäßig sollten sich Menschen aus der Gemeinde in solch einem Frage-und-Antwortspiel im Pfarrbrief äußern. Denn gerade diese journalistische Stilform wirkt sehr lebendig. In Interviewform kann sich nach und nach das Pfarrteam in der Gemeindepublikation vorstellen. Oder Mitglieder des neu gewählten Pfarrgemeinderats erzählen, wer sie sind und was sie in der Gemeinde bewegen möchten. Oder die Jugendlichen werden befragt, warum sie sich in der Kirchengemeinde engagieren.
Interessante Themen bieten sich in Hülle und Fülle. Auch hier gilt: Am besten immer mit Foto. Damit der Leser den Eindruck bekommt, direkt von einer Person angesprochen zu werden. Beachten Sie aber, dass es in Deutschland üblich ist, einem Interviewten das Interview zum „Freigeben“ vorzugelegen (Zeit einplanen!).
5. Mini-Interviews: Dem Leser auf den Mund sehen
Wem ein „großes“ Interview zu aufwändig erscheint, der kann mit Mini-Interviews anfangen. Eine (oder zwei) Fragen an verschiedene Menschen und schon haben Sie eine lebendige Diskussion in Ihrem Pfarrbrief. Auch hier ist es natürlich gut, wenn es Fotos von den Befragten gibt.
Quelle: www.pfarrbriefservice.de