Textautoren könnten manchmal schier verzweifeln: Sie stecken so viel Herzblut in einen Artikel, aber er wird trotzdem kaum gelesen. Es kommt eben nicht nur darauf an, was man schreibt, sondern auch wie man es schreibt. Wieso muss es beispielsweise immer ein Bericht sein, um andere Menschen nachträglich über etwas zu informieren? Eine pfiffige Idee, wie es auch anders geht, hatte Ulrike Seitzl aus Karlskron. Ihr Thema: der Kommunionausflug der Pfarreiengemeinschaft.
Anstatt wie in einem Erlebnisbericht die einzelnen Stationen des Ausflugs zu beschreiben, ließ sie die Kinder erzählen, was für sie am interessantesten, am aufregendsten, am spannendsten oder am lustigsten war. Da ist z.B. im Pfarrbrief von Karlskron zu lesen:
Erstaunlich war …
Nach der Begrüßung ließ uns der Domführer Brezen suchen. Da haben wir uns gewundert … Brezen im Dom??? …
Valentin hat sie als Erster gefunden. Der Führer hat uns erklärt, dass das die Kapelle der Bäcker ist.
Florian, Kilian, Valentin
Wenn man als Leser ehrlich ist, möchte man gar nicht genau wissen, was eine bestimmte Gruppe bei einem solchen Ausflug oder bei einer anderen Gelegenheit unternommen hat, oder? Interessant sind vielmehr Stimmungen, persönliche Eindrücke oder auch Kuriositäten, die dieser Beitrag aus Karlskron gelungen wiedergibt.
Die optische Gestaltung spielt natürlich auch eine Rolle. Im Beispiel von Karlskron hatte Ulrike Seitzl die Idee, die einzelnen Punkte in Sprechblasen zu setzen. Das verstärkt den Eindruck, dass hier die Kinder unmittelbar zu Wort kommen. Mit einem oder zwei größeren Bildern, die die Teilnehmer des Ausflugs am besten in Aktion zeigen (Achtung: Bei Kindern müssen die Eltern mit einem Abdruck einverstanden sein), wird das Ganze zu einem gelungenen und lesenswerten Beitrag für den Pfarrbrief.