Zwei Pfarreien gehen zu einer Gemeinschaft zusammen. Wie bringt man jetzt die Inhalte von zwei bislang eigenständigen Pfarrbriefen in einem gemeinsamen Produkt unter? Aus Würzburg kommt die Idee des Wende-Pfarrbriefs. Jede Gemeinde behält so gewissermaßen ihren eigenen Pfarrbrief, kann durch Drehung aber auch nachschauen, was bei den Nachbarn so los ist. Und im Mittelteil gibt es acht „überregionale“ Seiten für die Pfarreiengemeinschaft.
Vom Grundsatz eine wirklich originelle Idee, um Bewährtes zu erhalten und trotzdem mit Neuem zu kombinieren. Wichtig dabei ist aber, optisch den Schwerpunkt auf die neue Gemeinschaft zu legen. Dazu müssten die Pfarrbriefteams zusammen ein einheitliches Gestaltungskonzept erarbeiten und konsequent umsetzen. Im Mittelteil sollte es ebenfalls in erster Linie um Gemeinsames und überörtlich Interessantes gehen.
Titelseite
In diesem Fall haben wir es mit zwei gleich aufgebauten Titelseiten zu tun. Beide informieren über das Produkt. Allerdings sollte der Pfarrbrief-Teil für St. Jakobus parallel zum St. Albert-Echo einen eigenen Namen bekommen. Zum eigenen Nachdenken und zur weiteren Vertiefung in den Geleitworten laden die beiden Titelbilder mit jeweils kurzem Impulsgedanken ein.
Gelungen
Bild 1: Fröhliche Kindergesichter erzählen von einer erfolgreichen Sternsingeraktion. Diese wird im Rückblick in Text und aussagekräftigem Bild noch einmal in Erinnerung gerufen. Zudem gibt es das Dankschön an alle Unterstützer und das Ergebnis der Sammlung. So enthält der Beitrag in knapper, ansprechender Form (lediglich die Bildunterschrift fehlt!) viele wichtige Informationen.
Bild 2: Auch hier passen Bild (diesmal mit vollständiger Bildunterschrift!) und Text zusammen und geben ansprechend Informationen an den Leser weiter. Die Überschrift ist zudem so gestaltet, dass sie auch „Nicht-Insider“ neugierig macht. Was ist das „Underground“ will man erfahren und liest einen Text, der eine wertvolle Einrichtung kurz vorstellt.
Bild 3: Übersichtlich werden auf dieser Infoseite die Kontaktdaten zu Seelsorgeteam und den verschiedenen Gremien und Gruppierungen der Gemeinde präsentiert. Wenigstens einmal sollten allerdings eine Postanschrift und die Telefonvorwahl genannt werden. Vielleicht will doch mal jemand von außerhalb eine Auskunft erfragen und muss dann nicht lange suchen.
Hinweis: Aus rechtlichen Gründen sind Gesichter und Namen auf den Beispielseiten teilweise unkenntlich gemacht.
Ausbaufähig
Bild 4: Auch auf dieser Seite fehlen die erklärenden, erhellenden Bildtexte, die dem Leser sagen, wen und was er denn auf den Fotos sieht. Abgesehen davon macht sich der Schatten-Hintergrund insgesamt nicht wirklich gut. Bei den übereinandergelegten Fotos wirkt er sogar richtig störend. Ein optisches Stilmittel, auf das Sie im Pfarrbrief getrost verzichten können.
Bild 5: Zu viele unterschiedliche Schriftarten und Schriftgrößen bringen auf dieser Seite ein optisches Durcheinander, das eher zum Weiterblättern als zum genauen Hinschauen anregt. Für Überschriften und Grundtexte sollte es je eine Schriftgröße geben. „Ausreißer“ jeglicher Art sollten vermieden werden. Bei einheitlichem Schriftbild erübrigt sich dann auch die Notwendigkeit, Informationen fett zu schreiben oder zu unterstreichen.
Bild 6: Wer den Text liest, erfährt etwas von der Bedeutung, die Monsignore Wagner für die Pfarrei hat. Schade, dass das in den Bildern so gar nicht deutlich wird. Auf denen ist nicht nur kein wirkliches Motiv zu erkennen, da sie wenig qualitätvoll sind. Das Fehlen von Bildunterschriften macht hier sehr deutlich, worin deren unschätzbarer Wert liegt: Eine Bildzeile nämlich könnte dem Leser kurz erklären, was er auf den Fotos sehen kann oder soll.
Bild 7 und 8: Am Beispiel der zwei unterschiedlich gestalteten Infoseiten für St. Albert und St. Jakobus sei gezeigt, was im Vorspann mit einheitlicher Gestaltung im Wendepfarrbrief gemeint ist: Beide Kontakt-Seiten sind in ihrer Art und Weise für sich genommen in Ordnung. Um den Lesern den Service aber sinnvoll und eben möglichst lesefreundlich anzubieten, sollte ein gemeinsames Konzept erarbeitet werden, nach dem die Infoseiten gestaltet sind.
Hinweis: Aus rechtlichen Gründen sind Gesichter und Namen auf den Beispielseiten teilweise unkenntlich gemacht.
Allgemeine Informationen
- Erscheinungsweise: viermal im Jahr zu den Festen Ostern, Pfingsten, Erntedank und Weihnachten
- Auflage: 4000 Exemplare
- Umfang: zwischen 32 und 52 Seiten (hier 44 Seiten)
- Format: DIN A 5
- Verteilung: an die postalisch erfassten Katholiken sowie ausgelegt in den Kirchen
- Kontakt zur Redaktion: Pfarreiengemeinschaft St. Albert und St. Jakobus, Heide 7, 97078 Würzburg, E-Mail: pfarrei.versbach@bistum-wuerzburg.de