Kirchliches Leben und kirchliche Strukturen vor Ort verändern sich - was bedeutet das für den Pfarrbrief? Nach wie vor gehören die meist von ehrenamtlichen Gemeindemitgliedern erstellten Zeitschriften in den Pfarrgemeinden zu den reichweitenstärksten Medien der katholischen Kirche in Deutschland. Jetzt vor Weihnachten dürften nach Schätzungen wieder sechs bis sieben Millionen Exemplare gedruckt werden. Nun hat eine Arbeitsgruppe von Pfarrbriefservice.de überlegt, wie eine Pfarrbriefarbeit aussieht, die auch in großen pastoralen Räumen alle Gemeindemitglieder in den Blick nimmt. Entstanden ist ein Grundlagenpapier, das von den Verantwortlichen der (Erz-)Bistümer bei Pfarrbriefservice.de verabschiedet wurde und als Argumentationshilfe und Impulsgeber ab sofort zur Verfügung steht.
Der Leser im Blick
Das fünfseitige Papier trägt den Titel „Der Pfarrbrief für den pastoralen Raum. Grundsatzüberlegungen zur Weiterentwicklung“. Es stellt heraus, dass der Pfarrbrief gerade jetzt in den sich neu findenden pastoralen Räumen, größer werdenden Pfarreien oder Pfarreigemeinschaften eine wichtige, integrierende Rolle spielen kann und muss. Dies gelinge ihm aber nur, wenn inhaltlich ein „Paradigmenwechsel weg von einer absender- hin zu einer empfängerorientierten Strategie“ stattfinde, betont das Grundlagenpapier. Nicht der eigene Kirchturm, sondern die neue Zusammenarbeit im größeren Rahmen müsse im Mittelpunkt stehen, wenn alle Gemeindemitglieder, auch die so genannten „Kirchenfernen“, in den Blick genommen werden sollen.
Pfarrmagazin und Pfarrnachrichten
Das Papier empfiehlt den Pfarreien, in puncto Pfarrbriefarbeit zweigleisig zu fahren, um neben den Menschen, die regelmäßig Kontakt zur Pfarrei haben, auch Gemeindemitglieder zu erreichen, die seltener Gottesdienste besuchen, aber durchaus an Themen rund um Kirche, Glauben und die eigene Nachbarschaft interessiert sind:
- Ein Pfarr- oder Kirchenmagazin erscheint drei- bis viermal im Jahr und hält durch eine entsprechende inhaltliche und äußere Gestaltung die Verbindung zu allen Gemeindemitgliedern. Wichtig hierfür seien unter anderem eine attraktive optische Gestaltung, ein interessanter Themenmix und die persönliche Verteilung oder der Versand an möglichst alle Mitglieder der Pfarrei. „Statt vor allem rückblickend zu berichten, schaut ein Magazin nach vorne und setzt eigene Themenschwerpunkte“, heißt es im Grundlagenpapier.
- Demgegenüber erscheinen die Pfarrnachrichten oder Gottesdienstordnungen alle ein bis vier Wochen und informieren vor allem die regelmäßigen Gottesdienstbesucher. Dieses Medium muss immer stärker darauf ausgerichtet werden, in größeren pastoralen Räumen über mehrere Gottesdienststandorte parallel zu berichten.
Das Grundlagenpapier beschreibt näher den Empfängerkreis, die Erscheinungsweise und –form sowie den Inhalt und die Finanzierung beider Publikationen. Unter anderem verweist es auf das Grundlagenpapier zur Pfarrbriefarbeit der Deutschen Bischofskonferenz, nach dem „die örtliche Kirchengemeinde“ Geld für Erstellung, Druck und Verteilung des Pfarrbriefs zur Verfügung stellt.
Das Papier „Der Pfarrbrief für den pastoralen Raum. Grundsatzüberlegungen zur Weiterentwicklung“ können Sie weiter unten als pdf-Datei herunterladen.