Ein Pfarrbrief sollte grundsätzlich weniger Rückblick enthalten als vielmehr Ausblick bieten auf das, was die Gemeindemitglieder in nächster Zeit erwartet. Anhand des vorliegenden Pfarrbriefs der Pfarreiengemeinschaft Giebelstadt mit dem schönen Titel „Zusammen“ kann man erkennen, warum. Die Ausgabe erscheint für den Zeitraum Februar und März 2016. Rund um Fastnacht und beginnenden Frühling, um Fastenzeit und Hingehen auf Ostern mag doch eigentlich niemand mehr an Advent und Weihnachten denken. Viele Beiträge des Pfarrbriefes beschäftigen sich aber genau damit, so etwa mit dem Rückblick aufs Krippenspiel oder auf die adventliche Lichtfeier. Selbst das Titelbild von der Sternsingeraktion von Anfang Januar 2016 wirkt verspätet.
Titelseite
Zu viel des Guten, möchte man bei dieser Titelseite sagen. Obwohl der Pfarrbrief-Name treffend gewählt ist und viel aussagt über das Bestreben innerhalb der Pfarreiengemeinschaft, ist auf dieser Titelseite zuviel „zusammen“-gepackt. Die Information über das Produkt muss natürlich sein. Ein Foto gehört auch her, wobei fraglich ist, ob es ein Ankündigungsplakat aus der Vergangenheit sein sollte. Öfter mal ins Gedächtnis zu rufen, was man in Giebelstadt alles „zusammen“ tun möchte, ist sicher auch wichtig. Trotzdem ist diese gelb unterlegte „Gedächtnisstütze“ in der rechten Spalte der Titelseite einfach zu viel.
Gelungen
Bild 1: Der Anlass vor allem des oberen Fotos sei einmal außen vor. An diesem Punkt geht es um die Bilder an sich: Hier wird nämlich sehr schön deutlich, welche Wirkung größere Fotos im Pfarrbrief haben. Auf beiden Bildern ist klar zu erkennen, um was es geht. Auch und vielleicht sogar gerade die Schwarz-Weiß-Version trägt dazu bei, dass die Motive sehr ausdrucksstark und klar daherkommen.
Bild 2: Auch hier geht es weniger um den Inhalt, als vielmehr um den Aufbau der Seite: Der Umbruch auf zwei Spalten erleichtert das Lesen des Textes. Die beiden großen, deutlichen Fotos (das linke hätte allerdings mit Bildunterschrift ganz nach unten an den Seitenrand gehört) ziehen den Blick auf sich, machen neugierig auf den Text und lockern ihn auf.
Hinweis: Namen und Gesichter auf den gezeigten Beispielseiten wurden aus rechtlichen Gründen teilweise unkenntlich gemacht.
Ausbaufähig
Bild 3: Ja, der Pfarrer hat eine Menge zu sagen. Gute Gedanken, natürlich. Aber: Die kommen kaum beim Leser an, da die als Bleiwüste gestaltete Seite eher abschreckt als zum Lesen einlädt. Ein guter Auflockerungsversuch sind die Zwischentitel. Leider ist deren Wirkung aber in diesem Fall nicht so, dass das eindeutige Zuviel des Textes aufgehoben würde.
Bild 4: So schön die adventliche Lichtfeier sicher war – der Zeitpunkt für eine Doppelseite im Pfarrbrief ist im Februar einfach zu spät. Ein, maximal zwei Fotos und dazu ein kurzer Bildtext wären angemessen und ausreichend gewesen. Drei fast gleiche Bilder und die Kerzenverzierung rundherum sind einfach zu viel.
Bild 5: „Termine-Termine“ heißt die Überschrift. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Gottesdienst-Ankündigungen. Und die sollten im Pfarrbrief unbedingt auch so genannt werden. Darüber hinaus gibt es auf dieser Seite entschieden zu viele graue Kästen und unterschiedliche Schriftarten und –größen. Durch dieses Durcheinander gehen Informationen eher verloren, als dass sie gut wahrgenommen werden.
Allgemeine Informationen
- Erscheinungsweise: alle zwei Monate
- Auflage: 2000 Exemplare
- Umfang: 16 Seiten
- Format: DIN A 5
- Verteilung: durch ehrenamtliche Helfer und Auslage in den Kirchen
- Kontakt zur Redaktion: Pfarreiengemeinschaft Giebelstadt-Bütthard, Ingolstadter Straße 8, 97232 Giebelstadt, E-Mail: pfarrei.buetthard@bistum-wuerzburg.de.