Der Synodale Weg in Deutschland ging mit der fünften Vollversammlung Anfang März 2023 in Frankfurt/Main zu Ende. Was ist seine Bilanz? Und welche Erfahrungen haben die Teilnehmer:innen mit der Synodalität gemacht – einem Konzept, das Papst Franziskus ein Anliegen ist, über dessen konkrete Ausgestaltung aber noch kein Konsens besteht?
Julia Knop, Professorin für Dogmatik und Mitglied des Synodalen Weges, beschreibt ihre Eindrücke und Beobachtungen von der fünften Vollversammlung. Ein Thema ließ dabei die Öffentlichkeit aufhorchen. Die Synodalversammlung und damit auch eine Mehrheit der Bischöfe beschloss trotz eines vatikanischen Verbots Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare. Auch für Paare in zweiter Ehe soll es diese Segensfeiern bald geben, sofern die jeweiligen Ortsbischöfe diesen Beschluss umsetzen. Ein Text von Julia Knop schildert außerdem die grenzverletzenden Äußerungen einiger Kritiker des Synodalen Weges.
Wie geht es weiter? Ein Synodaler Ausschuss wird die Texte beraten, die die Synodalversammlung nicht verabschieden konnte. Ihm sollen die 27 Diözesanbischöfe sowie 27 vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken nominierte Mitglieder und 20 von der Synodalversammlung gewählte Personen angehören. Aufgabe des Synodalen Ausschusses ist auch, den Synodalen Rat vorzubereiten, der die gemeinsame Beratung und Entscheidung von Bischöfen und Laien in Deutschland verstetigen soll. Ob und wie das möglich ist, ist nach einem Veto des Vatikans ungewiss.
- Sie finden alle Texte von Julia Knop zum Synodalen Weg für Ihren Pfarrbrief und die nichtkommerzielle kirchliche Öffentlichkeitsarbeit hier. Die vier neuen Texte stehen weiter unten zum Herunterladen bereit.
- Kostenfreie Bilder für die Berichterstattung im Pfarrbrief oder auf der Pfarrei-Homepage gibt es unter https://www.synodalerweg.de/fotos/
Was ist der Synodale Weg?
Der Synodale Weg ist ein Gesprächsprozess innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland, der mit der fünften Vollversammlung Anfang März 2023 endete. Er diente der Aufarbeitung von Fragen, die sich im Herbst 2018 nach der Veröffentlichung der sogenannten MHG-Studie über sexuellen Missbrauch in der Kirche ergeben haben. Die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken verantworteten gemeinsam diesen Prozess: www.synodalerweg.de