Anzeichen richtig deuten

Wer nicht richtig lesen und schreiben gelernt hat, entwickelt viele Strategien, um davon abzulenken. Und die Betroffenen sind ziemlich fantasievoll, wenn es darum geht, das Problem zu überspielen. Wie kann man funktionalen Analphabetismus erkennen?

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Funktionale Analphabeten schreiben wie Grundschüler in der zweiten oder dritten Klasse. Die Schrift ist krakelig oder zumindest sehr unsicher. Und es gibt Fehler über Fehler: Viele funktionale Analphabeten schreiben, wie sie die Wörter hören. Manche entwickeln sogar eine eigene Schrift. Aus "Ich muss das noch fertig machen" wird so zum Beispiel "Ich mus das nor vertik marn". Das ist nicht nur schlecht lesbar, sondern auch schwer verständlich. Deshalb suchen funktionale Analphabeten nach Ausreden, die andere dazu bringen, ihnen bei Formularen und Ähnlichem zu helfen, oder übergeben diese Aufgaben an Eingeweihte.

L-L-Le-Le-Les-Lese-Lesen!

Funktionalen Analphabeten fällt es schwer, den Sinn von Texten zu verstehen. Sie können zwar einzelne Wörter und Sätze begreifen, aber nicht die Zusammenhänge in längeren Texten. Sie brauchen Hilfe beim Lesen. Haben sie diese nicht, reagieren sie meist gar nicht auf Schriftliches. So stapeln sich schnell Rechnungen und werden zu Mahnungen.

Etwas vorzulesen fällt funktionalen Analphabeten schwer. Oft benutzen sie einen Lesefinger und klingen abgehackt. Man hört, dass sie nicht verstehen, was sie lesen. 

Sorry, Brille vergessen!

Wie überspielen Betroffene, dass sie nicht gut lesen und schreiben können? Sie vermeiden Situationen, in denen sie sich unsicher fühlen. Wenn sie etwas schreiben müssen, bitten sie jemand anderen. Sie erfinden Ausreden.

Quelle: www.ichance.de, Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V., In: Pfarrbriefservice.de

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Das Schwerpunktthema für September und Oktober 2018

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