Auf ne Limo

Matthias und Linus sind Freunde seit der ersten Klasse. Mittlerweile sind die beiden 18 Jahre alt. Wohnen an Orten, die 700 km voneinander entfernt liegen. Matthi in Würzburg – Linus in Paris. Sind in unterschiedlichen Lebenssituation – Matthi macht ein FJS in einem Schülerhaus, Linus ein Au-pair bei einer Familie. Doch ihre Freundschaft hält. Wer könnte über Freundschaft besser diskutieren, als die beiden. Ein Gespräch über Partner, die beste Freunde sind, Romantik und ein Baukastenprinzip.

Linus: Was ist für dich der Unterschied zwischen Freundschaft und Liebe? Zwischen einer romantischen, sexuellen und einer platonischen Beziehung?

Matthi: Das Romantische, das Sexuelle, das Erotische. Bei einer Freundschaft gerät für mich das Körperliche absolut in den Hintergrund. Bei einer romantischen Beziehung ist es eine Beziehung mit dem Lebenspartner oder einer Lebenspartnerin, plus eine sehr enge Freundschaft, plus Erotik. 

Linus: Das ist ein ziemliches Baukastenprinzip. Glaubst, du dass der Kopf so einen riesen Unterschied dazwischen macht? Meine These ist, dass der Unterschied weniger darin liegt, wie die Beziehungen aufgebaut ist, sondern eher im Ziel liegt. Ich glaube nicht, dass der Kopf sich fragt: „Will ich aus dieser Beziehung Freundschaft oder eine romantische Beziehung machen?“ Ich glaube nicht, dass es darum geht zu sagen, die Person ist dafür geeignet und die Person ist nicht dafür geeignet. 

Matthi: Ich würde sagen, Freundschaft und Liebe sind kein Gegensatz. Freundschaft gehört auf jeden Fall zur Liebe. Und Liebe gehört zur Freundschaft, auch, wenn es keine erotische Liebe ist. Du kannst durchaus Freunde haben, mit denen du dich richtig gut verstehst und die du auch hübsch findest, aber mit denen du dir keine Beziehung vorstellen kannst. 

Linus: Da sind wir wieder bei dem Baukastenprinzip vom Anfang. Ich finde bei der Liebe ist es wie ein Puzzleteil, das noch darauf gehört.

Matthi: Ich finde, dein Beziehungspartner sollte dein bester Freund und gleichzeitig dein Partner sein. Das ist das wichtige. Das heißt nicht, dass du daneben keine anderen Freunde haben darfst. Quatsch! Das ist das Komplizierte an der Liebe. Wer kann sie schon ergründen, ja. (lacht und seufzt) Wer kann sie denn ergründen?

aufgeschrieben von: Ronja Goj, In: Pfarrbriefservice.de