Die Erde lieben
Eine Aufgabe für Christen
[…] Die Erde ist eine wunderbare Gabe des uns alle liebenden Gottes. Wir sollen staunen über ihre Schönheit sowie über den Reichtum und die Vielfalt des Lebens auf ihr. Und vor allem sollen wir sie als Gottes Schöpfung lieben, in den vielen alltäglichen Entscheidungen unseres Lebens auf und mit ihr. Nicht der Eigenprofit, nicht der Konsum, nicht die Gedankenlosigkeit, sondern der liebevolle Blick auf die Erde und ihre Güter, auf die Pflanzen und auf die Tiere, und nicht zuletzt der liebevolle Blick auf die notleidenden Menschen und Völker der Welt soll unseren Lebensstil und unser Bewusstsein prägen und verändern.
Die uns heute zukommende Auf-Gabe hat der 2002 verstorbene Biochemiker Erwin Chargaff im ersten Kapitel seines Buches „Serious Questions“ / „Ernste Fragen“ folgendermaßen auf den Punkt gebracht:
„Wenn die Welt noch gerettet werden kann, wird sie durch Amateure gerettet.“ Er meint dabei das Wort „Amateur“ in dessen ursprünglicher Bedeutung: wer liebend bei der Sache und offen für sie ist, weil er nicht durch die Vorurteile der Meinungsindustrie und durch die Dogmen der Wissenschaft blockiert ist.
Er sagt: „Formulieren wir es provokativ: Naturwissenschaftler, deren Hinwendung zur Natur die Qualität eines Jobs in einer Goldgräberstadt hat, Experten, in denen die Zweifel des Liebenden an sich selbst und an seinem Tun abgestorben sind, Spezialisten, die blind sind für den Reichtum und die Hinfälligkeit des Ganzen“ (E. Chargaff) und Konsumenten, die die ökonomische Wertsphäre für eine ethische Werteskala halten: sie alle sind zum Schutz des Klimas, zur Rettung der Umwelt und zur Förderung der Lebenszusammenhänge auf der Erde untauglich.
Tauglich dafür werden wir, wenn wir wieder lernen, die Welt als Gottes Schöpfung zu sehen und sie als solche zu lieben – als Ausdruck unserer Gottesliebe, inspiriert von Worten aus dem 1. Johannesbrief:
„Wenn jemand sagt: ich liebe Gott,
aber seine Schwester, die Erde, misshandelt,
ist er ein Lügner.
Denn wer seine Schwester nicht liebt, die er sieht,
kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht.
Wer Gott liebt,
soll seine Schwester, die Erde, lieben und achten“ (vgl. 1 Joh 4,20f).
Erich Zenger
aus: Theologische Grundlagen: Gottes Schöpfung – Lebenshaus für alle. in: Michael Kappes (Hg.): Gottes Schöpfung feiern und bewahren. Materialien zur Gestaltung des Schöpfungstages und der Schöpfungszeit 1. September bis 4. Oktober. Eine Arbeitshilfe der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Nordrhein-Westfalen, 2010, S. 18.
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Text: Erich ZengerIn: Pfarrbriefservice.de