Frieden ist mehr
Eine Idee
Den anderen annehmen wie er oder sie ist – das könnte der erste Schritt zu einem friedlichen Zusammenleben sein.
Friede. Es gibt eigentlich keine eindeutige Definition, was Friede wirklich ist. Leichter lässt sich beschreiben, was kein Friede ist: Neben Krieg und Aggression, Gewalt und Mobbing zählen noch einige andere Begriffe dazu.
Bin ich eigentlich schon friedlich, wenn ich nicht gewalttätig bin? Sicher nicht – denn zu einer friedvollen Grundhaltung braucht es mehr. Da geht es darum, die Situation, die einen gerade umgibt, mitgestalten zu wollen, damit sie von allen Beteiligten als friedvoll bezeichnet werden kann.
Wie schwer dies fällt, erkennt man an den vielen Versuchen zwischen Staaten und Nationen, Vereinbarungen zu treffen, damit es zu keinerlei kriegerischen oder auch einschneidend wirtschaftlichen Auseinandersetzungen kommt.
Aber auch im Kleinen ist es gar nicht so einfach Frieden zu stiften, zu halten oder „herzustellen“. Wir kennen alle Menschen, die scheinbar danach trachten, ihre Ziele sehr energisch zu vertreten, die Meinung anderer nicht gelten zu lassen oder jene Menschen, die sich lautstark den Mehrheiten anschließen, um vor allem „dagegen“ zu sein. Das Andere, das Fremde, das Ungewohnte und Neue wird dabei gleich als Bedrohung gesehen, als etwas, das das Eigene beeinflussen möchte.
Kann Friede nicht eine Haltung sein, die den anderen, das andere einfach nimmt wie er/sie ist? Annehmen, wahrnehmen und sein lassen – ohne Wertung und Bewertung – einfach „ja, es ist“. Man sehnt sich doch selbst im Innersten danach, angenommen und wahrgenommen zu werden, „so wie ich bin“. Mit all meinen kleineren und größeren Fehlern, mit all meinen Unzulänglichkeiten. Wenn das Andere nicht gleichzeitig zum „zu Verändernden“ oder „zum Bewertbaren wird, dann erscheint mir dieser Zustand schon sehr nahe am Friede zu sein.
Andreas Fischer, „Aufgeblättert“ – Pfarrverband Kalksburg, Rodaun, Liesing, Bergkirche Rodaun 13 / November 2022, S. 2 „Frieden ist mehr“, In: Pfarrbriefservice.de
Datei-Info:
Dateiformat: .rtf
Dateigröße: 0,04 MB
Sie dürfen diesen Text für alle nichtkommerziellen Zwecke der kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Pfarr-/Gemeindebrief, Plakat, Flyer, Website) sowie für Unterrichtszwecke* nutzen. Die Nutzung ist in dem beschriebenen Rahmen honorarfrei. Sie verpflichten sich den Namen des Autors/-in, als Quelle Pfarrbriefservice.de und ggf. weitere Angaben zu nennen.
*) Ausführliche Infos zu unseren Nutzungsbedingungen finden Sie hier.
Wir freuen uns über die Zusendung eines Belegs an die Redaktionsanschrift.
Beispiel für den Urhebernachweis, den Sie führen müssen, wenn Sie den Text nutzen
Text: Andreas Fischer, „Aufgeblättert“ – Pfarrverband Kalksburg, Rodaun, Liesing, Bergkirche Rodaun 13 / November 2022, S. 2 „Frieden ist mehr“In: Pfarrbriefservice.de