Glockengießen

So entsteht eine Glocke

Habt ihr schon einmal eine Kirchenglocke aus der Nähe gesehen? In der Glockengießerei Perner in Passau werden solche Glocken heute noch hergestellt.

1. Ein Gerippe aus Holz und Blech

Als Erstes wird aus Holz und Blech die Glockenrippe hergestellt. Sie zeigt die genaue Form, die die Glocke später haben muss. Dann mauern die Glockengießer den Glockenkern. Darauf kommen mehrere Lehmschichten, die mit der Glockenrippe glattgezogen werden.

2. Die „falsche“ Glocke

Auf dem Kern wird dann aus weiteren Lehmschichten die „falsche Glocke“ geformt. Sie zeigt, wie später die fertige Glocke aussehen wird. Ist die letzte Lehmschicht getrocknet, kann die falsche Glocke verziert werden. Mit Wachs werden ein Segensspruch und Bilder oder Muster auf die falsche Glocke gesetzt. Oben erhält sie zunächst eine „Krone“ aus Wachs. Über die Krone wird die Glocke später aufgehängt.

3. Der Mantel

Anschließend wird die falsche Glocke wieder mit mehreren Lehmschichten bedeckt, bis sie ganz eingepackt ist. Diese letzte Schicht nennt man „Mantel“. Von innen wird der Glockenkern mit einem kleinen Feuer beheizt, damit die Lehmschichten gut trocknen können. Ist der Mantel fertig, wird er vorsichtig abgehoben. Auf der Innenseite haben sich Krone, Schrift und Muster abgedrückt. Die falsche Glocke wird nun vom Kern abgeschlagen. In den so entstandenen Zwischenraum fließt später die flüssige Bronze.

4. Eingraben, bitte!

Zum Gießen wird die Glocke mit Kern und Mantel in eine tiefe Grube aus Erde und Sand gestellt. Dann wird die Grube mit Erde aufgefüllt. So bekommt die Form beim Gießen keine Risse. Vom Schmelzofen werden dann Kanäle zu den einzelnen Glockenformen gelegt. Am Tag des Glockengusses wird durch die Kanäle flüssiges Metall, die Bronze, geleitet. Sie füllt den Zwischenraum zwischen Mantel und Glockenkern.

Wie klingt die neue Glocke?

Nach dem Guss muss die Glocke auskühlen. Das dauert eine Woche! Erst dann wird sie ausgegraben, Glockenmantel und Glockenkern werden entfernt. Jetzt kann man die Glocke zum ersten Mal anschlagen und testen, ob sie so klingt, wie sie soll. Passt alles, kann die Glocke zum Kirchturm transportiert, geweiht und aufgehängt werden.

von: „Spatz“ Heft Dezember 2019, Text: Hannah-Magdalene Pink, Don Bosco Medien 2019, In: Pfarrbriefservice.de

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Text: Text: Hannah-Magdalene Pink, „Spatz“ Heft Dezember 2019, Don Bosco Medien 2019
In: Pfarrbriefservice.de