Psalm für das Fest des Arbeiters
Glücklich ist der Mensch, der arbeitet.
Glücklich ist auch der, der sich ausruht
nach einem guten Arbeitstag.
Aber traurig ist der Arbeitslose -
und derjenige, dem gegen seinen Willen
das Rentnerdasein aufgezwungen wird.
Glücklich ist derjenige, der seine Arbeit liebt,
der sie mit Freude und Sachkenntnis ausführt.
Traurig ist derjenige, der seine Aufgabe erledigt,
ohne Aufmerksamkeit, ohne Liebe, ohne Interesse.
Glücklicher Tag der Zahltag, und das Brot, das man teilt,
und das Haus, das gut läuft.
Aber Unglück für denjenigen, der dem Arbeiter seinen Lohn nimmt
und der den Arbeiter weniger gut behandelt als seine Maschine.
Glücklich ist die Müdigkeit am Abend,
wenn man gut gearbeitet hat und gut getan.
Aber ein Skandal ist die Berufskrankheit,
die man nachlässig toleriert zugunsten dunkler Profite.
Glücklich ist der solidarische Arbeiter -
bereit für die Aufgabe und den Kampf,
aber wehe dem Emporkömmling und dem Profitsüchtigen.
Die Spaltung am Arbeitsplatz ist ein Geschwür
und wie eine Wunde ist die Schwarzarbeit.
Wer kann gesund über den Mindestlohn hinaus
und seine alten Tage planen, wenn das tägliche Brot nicht reicht -
wenn die Schulden immer den kritischen Punkt übersteigen und das Kapital uns androht
auszuwandern, wenn wir nicht brav sind?
Wer wird die Arbeit singen?
Wer wird die Arbeit feiern?
Alle diejenigen, die hier arbeiten und anderswo -
um die Arbeit menschlich zu machen
und den Menschen, der sie ausübt, stolz und frei.
(Andre Beauchamp, Priester in Quebec, Kanada)
aus: Texte und Gebete für Gottesdienste zum Thema „Arbeit“, Sammlung von Diözesanpräses Mathias Kotonski, Augsburg, © 2007, http://www.kab-augsburg.org
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Dateigröße: 0,02 MB
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Text: Andre BeauchampIn: Pfarrbriefservice.de