SASKIA

Medizinstudentin im 4. Semester und Aushilfe in der Flüchtlingshilfe
Interessen: Lesen, Malen, Reisen, Kochen
Leidenschaft: Fremdsprachen

„Als ich im Kindergarten war, schrien sie meiner Mutter hinterher, wir sollen doch endlich zurück nach Afrika gehen. Als ich in der ersten Klasse war, haben Kinder Abstand von mir gehalten, weil ich eine ‚Negerin‘ war, und haben mich auch als solche beschimpft. Meine Beschwerden bei den LehrerInnen waren wie das Reden gegen eine Wand: ‚Hör einfach nicht hin‘, lautete ihre Devise.

Als ich in der vierten Klasse war, sollte es gegen Ende des ersten Halbjahres Schulempfehlungen geben, um auf die Hauptschule, Realschule oder auf das Gymnasium gehen zu dürfen. Obwohl der Klassenlehrer kurz zuvor zu meinen Eltern gesagt hatte, dass ich eine der ‚tragenden Säulen‘ in der Klasse sei, und demnach auch sehr gute Noten in meinem Zeugnis hatte, erhielt ich eine Hauptschulempfehlung. Warum? ‚Länderspezifische Mentalität, genetische Veranlagung – jemand mit afrikanischen Wurzeln soll nicht auf’s Gymnasium gehen.‘

Als ich in der Oberstufe war, empfahl mir der Geografielehrer, auf Englisch zu studieren, denn meine Deutschkenntnisse seien – ich bin in Deutschland geboren und zur Schule gegangen – nicht gut genug.

Als ich nach einem Uni-Kurs in der Bahn sitze, sagt ein Herr mittleren Alters, ich solle gefälligst für ihn Platz machen. Ja, befinden wir uns denn in den 50er Jahren à la Rosa Parks? ‚Rassismus? Den gibt’s nur in den USA. Und wenn bei uns, dann überhaupt nur bei den Rechtsextremisten.‘ Das behaupten die, die sagen: ‚Ich habe nichts gegen AusländerInnen, ABER …!‘“

Quelle: Broschüre „Wir nehmen Rassismus persönlich“, Amnesty International, 2016, www.amnesty.de/gegen-rassismus, In: Pfarrbriefservice.de

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Das Schwerpunktthema für Februar 2022

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Text: Broschüre „Wir nehmen Rassismus persönlich“, Amnesty International, 2016, www.amnesty.de/gegen-rassismus
In: Pfarrbriefservice.de