Stichwort: Zeremonie des Schreibens des ersten / des letzten Buchstabens
Wenn eine jüdische Gemeinde eine neue Tora-Rolle erhält
Erhält eine jüdische Gemeinde in Deutschland eine neue Tora-Rolle, stammt diese in der Regel aus Israel, wo sie unter Einhaltung vielfältiger ritueller Vorschriften von einem ausgebildeten Schreiber, dem Sofer, angefertigt wird.
Mindestens aber der letzte Buchstabe wird in der Zeremonie des Schreibens des letzten Buchstabens in der Synagogengemeinde, die die Tora-Rolle enthält, geschrieben. Damit kommt die innige Beziehung der Gläubigen mit ihrer Tora zum Ausdruck.
In Deutschland finden diese Zeremonien nicht sehr häufig statt. Noch seltener gibt es Zeremonien des Schreibens des ersten Buchstabens.
Nach jüdischem Verständnis handelt es sich bei diesen Zeremonien um keinen Gottesdienst, auch unterliegt der Ablauf keiner festgelegten Ordnung. Wegen der herausragenden Bedeutung der Tora kommt den Zeremonien aber durchaus Gewicht zu und ist Grund zur Feier.
Die Worte der Tora werden alle vom Sofer geschrieben. Ursprünglich bestand das Hebräische, das von rechts nach links geschrieben wird, nur aus Konsonanten. Die später von Schriftgelehrten hinzugefügten Vokalzeichen in Form von Punkten bleiben vom Sofer unberücksichtigt.
Gemeindemitglieder können die Tora mitschreiben, indem sie ihre Hand auf den schreibenden Arm des Sofers legen. Damit kommen sie auch dem religiösen Gebot (Mitzwa) nach, einmal im Leben die Tora zu schreiben.
Peter Weidemann, In: Pfarrbriefservice.de
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Text: Peter WeidemannIn: Pfarrbriefservice.de