Ausgewogene Mischung aus Information und anregender Lektüre

Geprüft: Pfarrbrief „Gemeinde leben“ der Katholischen Kirchengemeinde Erkrath

von Christine Cüppers am 05.03.2019 - 06:00  

Titelseite der Ausgabe Nr. 75 Februar/März 2019

„Gemeinde leben“ ist ein Pfarrbrief, der seinen Aufgaben in vollem Umfang gerecht wird: Er informiert über Gottesdienst- und Veranstaltungs-Angebote sowie über wichtige, die Leser betreffende Aktivitäten in der Gemeinde. Das ist das Pflichtprogramm. Darüber hinaus aber lädt er zum Nach- und Weiterdenken ein und stellt sich aktuellen Themen sowie einem Lebensthema, das wohl viele Menschen betrifft.

„Gelassen bleiben“ heißt dieses Schwerpunkt-Thema der vorliegenden Pfarrbrief-Ausgabe. Durch die entsprechenden Beiträge werden die Leser angesprochen und eingeladen, etwa die „zehn Gebote der Gelassenheit“ selber auszuprobieren. Zwischen diesen Beiträgen begegnet man den Informationen aus Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand, der Einladung zum Weltgebetstag, der Terminübersicht und den besonderen und regelmäßigen Gottesdienst-Angeboten. Dabei werden diese Informationen auch „Nicht-Insidern“ ansprechend und einladend präsentiert.

Titelseite

Ein Kreuz aus bunten, nicht akkurat geordneten Kacheln, der originelle und mehrfach interpretierbare Name „Gemeinde leben“ und dann das Foto des entspannten Braunbären – vor allem diese drei Elemente lassen die Titelseite als gelungen erscheinen. Die Titelseite informiert über das Produkt, stellt einen inhaltlichen Schwerpunkt vor und macht neugierig auf das, was zu Gemeinde leben, Braunbär und Co. auf den kommenden Seiten angeboten wird.

Kath. Pfarrgemeinde St. Johannes & Mariä Himmelfahrt, Erkrath

Bild 1

Kath. Pfarrgemeinde St. Johannes & Mariä Himmelfahrt, Erkrath

Bild 2

Kath. Pfarrgemeinde St. Johannes & Mariä Himmelfahrt, Erkrath

Bild 3

Gelungen

Bild 1: Ja, auch das ist ein wichtiger, guter Beitrag im Pfarrbrief: eine Geschichte, passend zum Schwerpunkt-Thema. Einfach „nur“ ein Lesestoff, der aber zum Weiterdenken anregt. Solche Texte wecken die Neugier des Lesers, auch wenn sie nicht direkt mit Geschichte und Leben der eigenen Pfarrei zu tun haben. Aber sie transportieren eine Botschaft, die gerade Thema in der Gemeinde ist. Außerdem wird an diesem Beispiel deutlich, dass Pfarrbriefredaktionen auf hilfreiche Quellen zurückgreifen können, um passende Texte und Bilder zu finden. Es muss nicht alles selber „gedichtet“ und verfasst werden.

Bild 2: Räte arbeiten in den Gemeinden oft „so vor sich hin“. Kaum jemand weiß, was die Damen und Herren bei ihren Treffen besprechen, nur einige Beschlüsse dringen irgendwie an die Öffentlichkeit. Wie gut und wichtig, wenn die Arbeit transparent und nachvollziehbar gemacht wird. Der Pfarrbrief ist das ideale Medium dafür. Hier werden auf einer Seite die wesentlichen Ergebnisse einer Sitzung zusammengefasst und zum Nachlesen und gerne auch Diskutieren präsentiert.

Bild 3: Der Pfarrbrief und die Jugend – zwei „Institutionen“, die in der Regel nicht wirklich miteinander in Kontakt sind. Welcher Jugendliche liest heute den Pfarrbrief? Welche Pfarrbrief-Redaktion kennt die Gemeinde-Jugend, geschweige denn, hat junge Redakteure in den eigenen Reihen? Umso bemerkenswerter diese Seite, die in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Jugendreferenten entstanden ist. Er hat Jugendliche aus der Gemeinde gefragt, was ihnen zum Thema Fastenzeit einfällt. Das Ergebnis: eine bunte, vielseitige Sammlung von Ansichten und Meinungen, die es auf jeden Fall wert ist, veröffentlicht und gelesen zu werden.

Kath. Pfarrgemeinde St. Johannes & Mariä Himmelfahrt, Erkrath

Bild 4

Kath. Pfarrgemeinde St. Johannes & Mariä Himmelfahrt, Erkrath

Bild 5

Kath. Pfarrgemeinde St. Johannes & Mariä Himmelfahrt, Erkrath

Bild 6

Ausbaufähig

Bild 4: Nein, inhaltlich ist an diesem Beitrag überhaupt nichts auszusetzen. Er passt wunderbar zum Titelthema der Pfarrbrief-Ausgabe, ist ansprechend geschrieben und anregend zu lesen. Leider treffen diese positiven Bewertungen nicht auf die optische Präsentation zu. Die fällt nämlich eher negativ ins Auge: Ist die Fettschreibung im Allgemeinen gedacht, wichtige Textpassagen hervorzuheben, so wird sie hier viel zu häufig genutzt. Auch eine etwas schlankere Schriftvariante (der Fachbegriff hierfür lautet „Schriftschnitt“) für die Fettungen wäre dem Gesamtbild sicher zuträglich. Die Kursivschrift stört zusätzlich und ist nicht schön zu lesen. Diese Kombination ist eindeutig zu viel und hält im ungünstigen Fall gar von der Lektüre ab. Stattdessen wäre eine deutlichere Strukturierung des Beitrags, z.B. mit etwas mehr Raum zwischen den Textabschnitten (erreichbar durch beherztes Kürzen oder Erweitern auf die nächste Seite) der passende optische Rahmen für den guten Inhalt.

Bild 5: So gut und wichtig die Information über das Wahlergebnis zum Kirchenvorstand auch ist, sie könnte anschaulicher transportiert werden. Obwohl durch die Bestimmungen zum Datenschutz auch Pfarrbriefredaktionen vor allem in Sachen Fotos vor Problemen stehen, hätte sich die Abfrage nach Bildrechten in diesem Fall unbedingt gelohnt. Entweder als Gesamtgruppe oder als Einzelportraits veröffentlicht, bekäme der Vorstand Gesichter. Die Leser hätten die wichtigen Ansprechpartner vor Augen, auch wenn sie die Namen vielleicht gar nicht kennen. Die Nachricht bietet in der bestehenden Form vor allem für Neubürger und „Nicht-Insider“ keinen Wiedererkennungswert und damit keinen echten Service.

Bild 6: Eine gelungene Initiative, eine nette Einladung – aber wer bitte sind die beiden freundlichen Damen, die so fleißig gekocht haben? Dieses Beispiel zeigt deutlich, wie wichtig und unerlässlich Bildunterschriften sind. Der Leser wüsste einfach gerne, wer die abgebildeten Personen sind. Und selbst wenn sie der Mehrheit bekannt wären, die Bildunterschrift muss her, auch um den Bildautoren zu nennen.

Hinweis: Aus datenschutzrechtlichen Gründen sind Gesichter auf Fotos der gezeigten Seiten sowie Namen teilweise unkenntlich gemacht.

Allgemeine Informationen:

  • Erscheinungsweise: alle zwei Monate
  • Auflage: 6300 Exemplare
  • Umfang: 36 Seiten
  • Format: DIN A 4
  • Verteilung: durch ehrenamtliche Austräger sowie Auslage in Kirchen und öffentlichen Räumen
  • Kontakt zur Redaktion: Pfarrgemeinderat Erkrath/Unterbach, Kirchstraße 7, 40699 Erkrath, E-Mail: pgr@katholisch-erkrath-unterbach.de

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Die beiden Journalistinnen Christine Cüppers und Ingrid Fusenig nehmen Pfarrbriefe unter die Lupe. Wer diesen kostenfreien Service von Pfarrbriefservice.de nutzen möchte, schickt am besten sowohl eine pdf-Datei des Pfarrbriefs an elfriede.klauer@pfarrbriefservice.de als auch die gedruckte Version per Post an Pfarrbriefservice.de, Team Pfarrbrief-Check, Haus Sankt Bruno, Promenade 37, 97437 Haßfurt. Jede Pfarrbriefredaktion erhält einen kostenfreien schriftlichen Prüfbericht, ausgewählte Beispiele werden nach Absprache online besprochen.

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