Von der Wirkung aussagekräftiger Fotos

Geprüft: Pfarrbrief der katholischen Pfarrei St. Salvator Ingolstadt-Unsernherrn

von Christine Cüppers am 03.09.2018 - 06:00  

Die Titelseite des Pfarrbriefs aus Ingolstadt, Ausgabe Sommer 2018.

In dieser Online-Besprechung soll der Fokus einmal auf den Fotos im Pfarrbrief liegen. Das Redaktions-Team der katholischen Pfarrei St. Salvator in Ingolstadt-Unsernherrn hat offensichtlich in den eigenen oder nahestehenden Reihen Menschen an der Hand, die ausdrucksstarke Fotos von Ereignissen im Gemeindeleben „schießen“ können. Besonders reizvoll sind eben auch die etwas anderen Blickwinkel auf Erstkommunion, Ausflug und Co. die im Pfarrbrief zu finden sind.

Profile fröhlich singender Kommunionkinder mit ihren bunten Kerzen in den Händen, vergnügt spielende Kinder beim Ausflug – das sind nur zwei der Motive, die sofort ins Auge fallen beim Blättern in den 32 Seiten. Und es finden sich noch einige weitere gute Fotos beim genaueren Hinschauen. Leider sind die aber nicht groß genug, um ihre Aussagekraft versprühen zu können. Denn neben dem richtigen Motiv ist die passende Größe des Bildes ein entscheidender Faktor für die Wirkung: Gruppenfotos in Briefmarken-Format sagen ebenso wenig aus wie eine Gruppe von Menschen von hinten. Und zu guter Letzt noch der Hinweis: Selbst das beste Foto braucht eine erklärende Bildunterschrift!

Titelseite

Die Erstkommunion war ein wichtiges Fest für die gesamte Pfarrgemeinde St. Salvator. Das bringt der Pfarrbrief deutlich zum Ausdruck, indem ein Foto der Kommunionfeier auf der Titelseite gleich den Blick des Lesers anzieht. Und es ist nicht das Gruppenfoto aller Kinder, wie es üblicherweise in den Pfarrbriefen veröffentlicht wird. Hier kommt zum Ausdruck, dass die Kinder rund um den Altar im Mittelpunkt stehen bei dem Fest, dass es aber ebenso auf die Gemeinde, die Familien und Gäste ankommt. Zusammen mit den Infos zum Produkt im oberen Teil bildet die Seite eine ansprechende, freundliche Einladung zur Pfarrbrief-Lektüre. Richtig rund wäre dieser Einstieg allerdings, wenn es auf Seite 2 oder spätestens beim weiterführenden Beitrag auf Seite 4 die erklärende Bildzeile sowie den Hinweis auf den Fotografen gäbe.

Kath. Pfarrei St. Salvator Ingolstadt-Unsernherrn

Bild 1

Kath. Pfarrei St. Salvator Ingolstadt-Unsernherrn

Bild 2

Kath. Pfarrei St. Salvator Ingolstadt-Unsernherrn

Bild 3

Gelungen

Bild 1: Stimmungsvoll erzählt das große Foto auf dieser Seite von der Freude der Kommunionkinder in ihrem Festgottesdienst. Auch wenn wir aus datenschutzrechtlichen Gründen die Gesichter unkenntlich machen mussten, wird noch deutlich, dass die Mädels aufmerksam und fröhlich mitmachen bei dem, was gerade in der Messfeier passiert. Der Text berichtet von dem großen Tag, beleuchtet auch ein bisschen das „Drumherum“ wie die Nervosität der Kinder und schaut zurück auf die Zeit der Vorbereitung. Abgerundet wird der Beitrag durch das Gruppenfoto aller Kommunionkinder. Leider ist es etwas zu klein geraten, und wie beim großen Bild fehlt die Bildunterzeile (BUZ).

Bild 2: Die Kinder der Pfarrei sind stark im Blickfeld der Pfarrbrief-Redaktion. Das machen nicht zuletzt die beiden Rätsel- und Spiele-Seiten deutlich. Während oftmals „kein Platz“ für solche Angebote zu sein scheint, wendet sich die Redaktion in Ingolstadt ganz gezielt an die jungen Leser. Dabei zeigt diese Seite auch sehr schön, dass die Redaktionen gar nicht alles selber erfinden und kreieren müssen. Unter anderen gibt es bei Pfarrbriefservice.de einen großen Pool an Texten, Fotos und ganzen Seiten, die für die eigene Pfarrbrief-Arbeit verwendet werden können und diese erleichtern helfen.

Bild 3: Was machen eigentlich Verwaltungsrat, Pfarrgemeinderat oder Kirchenverwaltung? Diese Frage stellen sich immer wieder Gemeindemitglieder, wenn von den Gremien die Rede ist. Oftmals bleiben die Antworten nebulös oder kommen gar nicht. Umso lobenswerter, wenn durch das Medium Pfarrbrief Transparenz geschaffen wird. Immer wieder berichtet die Kirchenverwaltung über wichtige Entscheidungen und Ergebnisse der Arbeit. Dadurch wird in der Gemeinde deutlich, wie wichtig und für die Gemeinschaft wertvoll das Engagement der ehrenamtlich Tätigen in den Gremien ist. Außerdem wird klar, dass die meisten Aufgaben, Anliegen und Erfordernisse eben nicht alleine gemeistert werden können, sondern von möglichst vielen Schultern gestemmt werden müssen.

Kath. Pfarrei St. Salvator Ingolstadt-Unsernherrn

Bild 4

Kath. Pfarrei St. Salvator Ingolstadt-Unsernherrn

Bild 5

Kath. Pfarrei St. Salvator Ingolstadt-Unsernherrn

Bild 6

Ausbaufähig

Bild 4: Na gut, auf der vorherigen Seite zu Beginn des Grußwortes von Pfarrer Hildebrand findet sich ein Foto mit Urlaubsstimmung. Die vergeht dem Leser aber sicher schnell, wenn er sich mit diesem Text konfrontiert sieht. Bei der Präsentation braucht es einiges an Überwindung, den – um im Bild zu bleiben – hohen, steilen Textberg zu erklimmen. Wer den Marsch dennoch wagt und schafft, wird mit guten, wertvollen Gedanken und Anregungen zum Weiterdenken belohnt. Aber: Das könnte man allen Lesern leichter machen! Zwischenüberschriften und ein Foto mit Bildunterschrift zur Auflockerung wären mehr als nötig, förderlich und lesefreundlich.

Bild 5: Tja, was wollen uns diese Fotos sagen? Unter der netten Überschrift „Senioren immer aktiv“ sind zunächst einmal Kinder zu sehen – leider nur von hinten und von der Seite. Und was sie tun, wird auch nicht wirklich klar. Senioren sind auf den beiden weiteren Fotos zu erkennen – eher weniger als mehr, da auch hier die meisten Menschen seitlich oder mit dem Rücken zum Fotografen stehen oder abgewandt sitzen. Deutlicher kann man nicht vorführen, warum Bildunterschriften so wichtig sind: Gäbe es jeweils nur eine erklärende Zeile zu jedem Foto, wären viele Unklarheiten beseitigt. Zudem wäre der Anreiz, den kleinen Beitrag zu lesen, für manchen Leser größer. In dem Text fehlt dann aber unbedingt der Hinweis, wann und wo sich die Senioren im September treffen. Vielleicht käme ja gerne ein „Nicht-Insider“ mal dazu.

Bild 6: An dieser Seite wird neben der Bedeutung angemessener Bild-Größen für deren Aussagewert ein zweites Problem deutlich, mit dem Pfarrbrief-Redaktionen sich nahezu ständig konfrontiert sehen, nämlich der Frage: Wie können wir es möglichst allen recht machen? Einzelne Dörfer oder Gemeinden in einer größeren Pfarr-Einheit pflegen ihre Traditionen. Und die wollen sie verständlicherweise auch im Pfarrbrief wiederfinden. Die Lösung kann aber nicht sein, in ähnlichen Wortlauten über ähnliche Veranstaltungen zu berichten. Sinnvoller wäre es, statt der Briefmarken-Fotos große, aussagekräftige Bilder zu veröffentlichen, und dazu einen zusammenfassenden, die Besonderheiten des jeweiligen Ereignisses betonenden Text dazu zu stellen.

Persönlichkeitsrechte und Datenschutz beim Einsatz von Fotos beachten

Ausdrucksstarke, spannend in Szene gesetzte Fotos verleihen dem Pfarrbrief die notwendige Würze. Besonders gilt das für Fotos, auf denen Menschen aus der eigenen Gemeinde zu sehen sind. Gerade für die attraktivsten Motive gelten aber auch die strengsten gesetzlichen Vorgaben. Fotos von Personen dürfen in der Regel nicht ohne deren Einwilligung veröffentlicht werden. Informationen dazu finden Sie in unseren aktuellen Beiträgen zum Thema Datenschutz: Hier und hier.

Allgemeine Informationen:

  • Erscheinungsweise: dreimal im Jahr
  • Auflage: 1700 Exemplare
  • Umfang: 32 Seiten
  • Format: DIN A 5
  • Verteilung: durch Ehrenamtliche in die Haushalte und Auslage in den Kirchen
  • Kontakt zur Redaktion: Katholisches Pfarramt St. Salvator, Münchener Straße 244, 85051 Ingolstadt, E-Mail: pfarrbrief-st.salvator@t-online.de.

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Die beiden Journalistinnen Christine Cüppers und Ingrid Fusenig nehmen Pfarrbriefe unter die Lupe. Wer diesen kostenfreien Service von Pfarrbriefservice.de nutzen möchte, schickt am besten sowohl eine pdf-Datei des Pfarrbriefs an elfriede.klauer@pfarrbriefservice.de als auch die gedruckte Version per Post an Pfarrbriefservice.de, Team Pfarrbrief-Check, Haus Sankt Bruno, Promenade 37, 97437 Haßfurt. Jede Pfarrbriefredaktion erhält einen kostenfreien schriftlichen Prüfbericht, ausgewählte Beispiele werden nach Absprache online besprochen.

Rubrik „geprüft” (Übersichtsseite)

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