15 Jahre Pfarrbriefservice.de. Zeit, um zu feiern. Zeit, um Bilanz zu ziehen. Zeit, um einen Blick in die Zukunft zu werfen. Ein Interview mit Johannes Simon, dem Leiter von Pfarrbriefservice.de.
Pfarrbriefservice.de wird 15 Jahre alt, feiert heute am 6. September seinen 15. Geburtstag.
Johannes Simon: (lacht) Ich kann nur sagen, wirklich schon wieder fünf Jahre? Ich erinnere mich noch gut an die ersten fünf Jahre mit einem Fest in Würzburg. Wenn ich daran denke, dass wir damals zu Beginn gesagt haben „Wir machen das jetzt einmal für drei Jahre, dann sehen wir, ob das Portal genutzt wird und Sinn macht", dann haben wir in den 15 Jahren unwahrscheinlich viel erreicht: Inzwischen sind alle 27 (Erz-)Bistümer Mitglied und mit dem Erzbistum Luxemburg haben wir sogar eine internationale Komponente.
Wenn Sie sich zurückerinnern an die „Geburt“, den Start von Pfarrbriefservice.de und jetzt diese Erfolgsgeschichte sehen, die daraus entstanden ist.
Johannes Simon: Ja, die 15 Jahre haben aus den kleinen und bescheidenen Anfängen eine professionelle Institution gemacht. Am Anfang war Pfarrbriefservice als eher statische Plattform im Internet mit entsprechendem Know-how für Pfarrbriefmacher gedacht. Aber mit der Zeit ist daraus eine Austauschplattform für Bilder, Texte und Themen geworden, mit aktuellen Nachrichten und Vernetzungen. Bildautoren und Textautoren aus allen Bereichen des Bundesgebietes und sogar aus Österreich stellen uns ihre Bilder und Texte zur Verfügung. Und es gibt unseren kostenfreien Pfarrbriefcheck.
Und auch im Bereich Bildung ist Pfarrbriefservice.de tätig.
Johannes Simon: Inzwischen gestalten wir in vielen Diözesen auch die Medientage mit. Und wir halten Seminare und Kurse, bei denen wir die Menschen im persönlichen Kontakt weiterbilden und für ihre Arbeit motivieren. Denn die ist ja meistens im Ehrenamt. Damit ist es uns gelungen, dass Pfarrbriefmacher überall in Deutschland kompetente und unkomplizierte Unterstützung bekommen.
Ist das das große Ziel von Pfarrbriefservice.de?
Johannes Simon: Ja, das war und ist unser Ziel, dem wir uns verpflichtet sehen.
Sie haben mit dem „Geburtstagskind“ in all den Jahren viel erlebt. Geburtstage sind immer eine schöne Möglichkeit, ein bisschen in Erinnerungen zu schwelgen. Gibt es die? Diese besonderen Momente, an die Sie gerne zurückdenken?
Johannes Simon: Ja sicher, die gibt es. Die Planung und Herausgabe unseres ersten Pfarrbriefmagazins zum Beispiel. Da haben wir 2005 viel Know-how gebündelt und in ein Heft gebracht. Mit dem können wir uns auch nach über 10 Jahren noch sehen lassen. Dann natürlich die Entwicklung des ersten großen Relaunches unserer Internetseite 2009. Da kam eine umfangreiche Materialbörse für die Texte und Bilder dazu und unser Erscheinungsbild wurde zeitgemäßer.
Später gab es noch einen Relaunch, oder?
Johannes Simon: Richtig, unser zweiter, umfassender Relaunch 2015. Er hat die Materialsuche auf unserer Seite wesentlich besser und einfacher gemacht.
Ein Leben verläuft nie geradlinig. Manchmal gibt es Zeiten, die schwer sind, anstrengend, mühsam. Gab es die auch bei Pfarrbriefservice?
Johannes Simon: Ja, es gab und gibt auch schwere Aufgaben. Auf welche Technik setzen wir? Was tun wir und was tun wir bewusst nicht? Solche grundsätzlichen Fragen begleiten uns immer wieder und die Antworten darauf fordern Aufmerksamkeit und Weitsicht. Eine weitere Aufgabe ist die Finanzierung der Onlineredaktion, die auf regelmäßige Zuwendungen von Haushaltsmitteln des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD) angewiesen ist. In Zeiten von verabschiedeten Sparmaßnahmen beim VDD ist das eine außerordentliche Herausforderung für alle Beteiligten. Auf der anderen Seite zeigt unser Portal, dass es gerade diese Onlineredaktion mit drei Halbtagskräften ist, die das Rückgrat des Auftritts von Pfarrbriefservice.de bildet. Die Verantwortlichen in den Bistümern tragen in verschiedener Weise ihren Teil zum Ganzen bei, aber ohne das Personal in der Redaktion und im Büro in Haßfurt fehlt die Vernetzung. Besonders unterstützend ist hier das Bistum Würzburg tätig, das die Personalverantwortung trägt.
Als Leiter oder „Vater“ der Internetplattform sind Sie bestimmt ein bisschen stolz auf Ihren Sprössling, wenn Sie all das sehen.
Johannes Simon: Ich bin stolz, dass es gelungen ist, dieses Synergieprojekt über 15 Jahre hinweg zu entwickeln. Und zwar mit wachsendem Erfolg und Zuwachs an Dienstleistungen. Wir sind hier kirchenbildend und entwickelnd am Werk, gerade auch in diesen Zeiten des Umbruchs in vielen Diözesen. Leben hat mit Glaube zu tun und Glaube mit Leben. Dieses Credo haben wir über all die Jahre umgesetzt und bekommen dafür auch viel Anerkennung auf den verschiedenen Ebenen.
Wenn Sie heute auf das „Geburtstagskind“ anstoßen, feiern, Kuchen essen, wie fühlt sich das an? Mit welchem Gefühl tun Sie das?
Johannes Simon: Mit dem Gefühl der Dankbarkeit, der Freude und der Hoffnung. Ich bin dankbar für das Erreichte. Ich freue mich über das Netzwerk an Zusammenarbeit, das besteht. Und ich hoffe, dass wir noch viele Geburtstage feiern können.
Die Internetplattform ist jetzt zum Teenager geworden. Frisch, dynamisch, umtriebig, voller Energie. Das sagt man ihnen nach, den Jugendlichen. Ist es auch bei Pfarrbriefservice.de so?
Johannes Simon: Wenn ich auf das Team schaue und in den Kreis unserer Bundeskonferenz, wo alle Mitgliedsbistümer vertreten sind, so sind wir in der Tat voller Energie. Gemeinsam haben wir kreativ jetzt die 15 Tipps zum Jubiläum entwickelt. Mit voller Kraft arbeiten wir am neuen Pfarrbriefmagazin, das im Frühjahr 2018 erscheinen soll. Das sind zwei Beispiele dafür, dass wir frisch und dynamisch unterwegs sind.
Ein Blick in die Geburtstagskarte, die Sie der Internetplattform schenken. Verraten Sie, was Sie hineingeschrieben haben, welche Wünsche Sie ihr mit auf den Weg geben?
Johannes Simon: Ich wünsche mir ein stabiles Pfarrbriefservice.de. Ich wünsche mir, dass wir mit dem neuen Pfarrbriefmagazin, das wir im nächsten Jahr herausbringen, den Anforderungen gerecht werden, die an das Medium Pfarrbrief gestellt werden. Vor allem in den pastoralen Räumen, die sich verändern. Und ich möchte unsere derzeitige Onlineredaktion und unsere Bundeskonferenz stabil aufgestellt und finanziert sehen, damit wir uns uneingeschränkt den Sachaufgaben widmen können, von denen die Pfarrbriefredaktionen profitieren.
Interview: Ronja Goj