Bildkomposition: die Drittelregel

Fotomotive gekonnt in Szene setzen

von Christian Schmitt am 13.01.2017 - 14:09  

gemeinfrei

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Beim ersten Bild hat der Fotograf das Bildmotiv (die Stoffpuppe) entlang der vertikalen Linie positioniert, die das linke Bilddrittel begrenzt. Beim zweiten Bild füllt die Mauer das untere Bilddrittel aus. Die aus ihr herausragenden Eisenstäbe sind, wie die Stoffpuppe im ersten Bild, entlang der Begrenzung des linken Bilddrittels positioniert.

Bei der Drittelregel handelt es sich um eine Gestaltungsregel für Bilder und Fotos, die sich aus der Proportionenlehre des „Goldenen Schnitts“ ableitet. Hierbei werden beim Fotografieren gedanklich zwei waagerechte und zwei senkrechte Linien durch das Bild im Sucher gelegt, so dass sich neun genau gleich große Teile ergeben. Das zu fotografierende Motiv wird entweder an einem der vier Schnittpunkte angelegt oder längs einer Linie platziert.

Praktische Tipps:

  • Bei manchen Digitalkameras lassen sich optional die horizontalen und senkrechten Linien in die Bildvorschau einblenden.
  • Für Landschaftsaufnahmen können Sie die eine horizontale Linie durch den Horizont legen oder z.B. dort, wo sich Wasser und Land berühren (Seeufer, Strand, …)
  • Bei Personenporträts können die Augen auf Höhe der oberen horizontalen Linie liegen. Bei Gruppenaufnahmen entsprechend die Köpfe der Leute.
  • Die vertikalen Linien laufen im Idealfall durch Personen oder Gegenstände, die das Bildmotiv bestimmen. Zum Beispiel: ein Baum, ein Wasserlauf, architektonische Besonderheiten, …
  • Bestimmte Anziehungspunkte des Bildes könnten genau dort liegen, wo sich zwei Linien kreuzen.
  • Die Drittelregel können Sie auch beim Layouten anwenden, indem Sie beim Bilder platzieren den Bildausschnitt entsprechend bestimmen.
  • Treiben Sie es nicht zu perfektionistisch! Die Regel soll nur ein Anhaltspunkt sein, aber kein Gesetz. Daher: Haben Sie den Mut, die Regeln auch mal zu brechen!

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