Mit Schrecken reagieren die deutschen Bischöfe auf die Gewalttat von Hanau. Dort hat ein 43-jähriger am Abend des 19. Februar 2020 neun Menschen mit Migrationshintergrund erschossen und sechs weitere verletzt. „Die Nachricht, dass in Hanau ein Mann zahlreiche Menschen getötet und verletzt hat, macht mich fassungslos“, sagte Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, und weiter: „Meine Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und ihren Angehörigen.“
Tendenz zu aggressivem Nationalismus
Marx sieht in solchen Taten „eine Tendenz zu einem ausgrenzenden und aggressiven Nationalismus und Rassismus“ in Deutschland, „nicht selten angestachelt von bösartigen Parolen in sozialen Medien oder am Stammtisch.“ Das sei „aus christlicher Perspektive durch nichts zu rechtfertigen“.
Gemeinsam gegen Gewalt und Terror
Die „Mehrheit in diesem Land“ setze auch „weiterhin und unermüdlich Zeichen der Hoffnung, des Friedens und des Zusammenhalts“, so Kardinal Marx. „Als Christen glauben wir, dass alle Menschen – gleich welcher Religion, Nation, Kultur oder Sprache – Kinder Gottes sind. Deshalb stehen wir mit allen Menschen gemeinsam ein gegen Gewalt und Terror. Das fängt bereits im Kleinen an: im Widerspruch gegen rechtspopulistische und gewalttätige Äußerungen im Netz und auch im direkten Gegenüber mit Menschen, die christliche Werte von Nächstenliebe und Solidarität für ihre Zwecke missbrauchen.“
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