Ehe- und Familienpastoral erneuern

Deutsche Bischöfe veröffentlichen Wort zu "Amoris laetitia"

von Pressemitteilung DBK / EK am 08.02.2017 - 05:00  

Ute Eberl

Nach zwei Familiensynoden in Rom (das Bild zeigt die Synode 2014) und dem päpstlichen Schreiben "Amoris laetitia" machen sich die deutschen Bischöfe für eine Erneuerung der Ehe- und Familienpastoral stark.

Papst Franziskus hatte in den Jahren 2014 und 2015 zwei Bischofssynoden zu Fragen von Ehe und Familie durchgeführt. Danach verfasste er das Apostolische Schreiben „Amoris laetitia“, das am 8. April 2016 erschien. Die deutschen Bischöfe haben über die Wegweisung dieses Dokumentes in den vergangenen Monaten intensiv beraten. Ihre Schlussfolgerungen für die Ehe- und Familienpastoral in Deutschland veröffentlichten sie Anfang Februar in einem gemeinsamen Wort. Was dieses Wort für die Seelsorge vor Ort bedeuten kann, lesen Sie weiter unten in einem Interview von katholisch.de.

Ehevorbereitung und -begleitung stärker in den Blick nehmen

Das Wort der deutschen Bischöfe trägt den Titel „’Die Freude der Liebe, die in den Familien gelebt wird, ist auch die Freude der Kirche‘ – Einladung zu einer erneuerten Ehe- und Familienpastoral im Licht von Amoris laetitia“. Darin betonen die Bischöfe den pastoralen und theologischen Nutzen von „Amoris laetitia“. Vor allem bringen sie ihren Respekt allen gegenüber zum Ausdruck, die im alltäglichen Leben Ehe und Familie glaubwürdig vorleben. Die Bischöfe nennen als Konsequenzen, die sich aus „Amoris laetitia“ ergeben, insbesondere folgende Säulen einer Ehe- und Familienpastoral:

  • Die Ehevorbereitung bedarf einer Intensivierung, eines verbindlicheren und zugleich überzeugenderen Charakters.
  • Die Bemühungen um die Ehebegleitung sollen verstärkt werden: Eheleute und Familien, insbesondere auch in konfessionsverbindenden Ehen, sollen in der Kirche Angebote für ihre Lebenssituationen finden.
  • Die Familien sollen als Lernorte des Glaubens unterstützt und in dieser oft schwierigen Aufgabe gestärkt werden.
  • Die Zerbrechlichkeit von Ehe und Familie verlangt ein besonders sensibles Verhalten. Papst Franziskus hat dafür den Dreiklang von Begleiten, Unterscheiden und Eingliedern ins Gespräch gebracht. Dieser Dreiklang soll die Pastoral bestimmen, woraus ein hoher Anspruch erwächst, so die Bischöfe.

Für differenzierte Lösungen

Zum letztgenannten Aspekt merken die Bischöfe an: Katholiken, die nach einer Scheidung zivilrechtlich wieder geheiratet haben, sind zunächst einmal eingeladen, auf die Kirche vor Ort zuzugehen, sich an ihrem Leben zu beteiligen und als lebendige Glieder der Kirche zu reifen. Für die Frage nach dem Empfang der Sakramente sehen die Bischöfe in „Amoris laetitia“ keine allgemeine Regel und keinen Automatismus. Erforderlich sind nach ihrer Überzeugung vielmehr differenzierte Lösungen, die dem Einzelfall gerecht werden. Mit „Amoris laetitia“ gehen die Bischöfe von einem Prozess der Entscheidungsfindung aus, der von einem Seelsorger begleitet wird.

In ihrem Dokument empfehlen die Bischöfe, den Weg von Ehe und Familie mit der Kirche zu gehen und dabei die wegweisenden und lebensnahen Worte von Papst Franziskus zu bedenken.

Das Wort der Bischöfe als pdf-Datei sowie als Flyer

Das Wort der Bischöfe kann als pdf-Datei unter http://www.dbk.de/themen/bischofssynode/ heruntergeladen werden.
Das Dokument erscheint in Kürze in der Schriftenreihe des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz sowie als Flyer zur Auslage in den Pfarrgemeinden und Verbänden.

Interview mit Familienseelsorgerin Ute Eberl

Was bedeutet das Wort der Bischöfe für die Seelsorge vor Ort? Lesen Sie dazu weiter unten ein Interview von katholisch.de mit der Familienseelsorgerin Ute Eberl aus Berlin. Dieses Interview steht für einen Abdruck z.B. im Pfarrbrief zur Verfügung.

Interview mit der Familienseelsorgerin Ute Eberl zum Wort der deutschen Bischöfe zu "Amoris laetitia"

von

Gabriele Höfling, www.katholisch.de

Als Familienseelsorgerin im Erzbistum Berlin wird Ute Eberl das Wort der deutschen Bischöfe zum päpstlichen Schreiben "Amoris laetitia" in ihrem Bistum umsetzen. Sie berichtet im Interview mit katholisch.de, warum es nicht schon früher veröffentlicht wurde und was ihr daran gefällt.

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