Ein „frischer Wind“ auch in der Pfarrbrief-Landschaft

Geprüft: Pfarrbrief des Pfarrverbands Holzland-Steinkirchen

von Christine Cüppers am 20.11.2023 - 05:55  

Pfarrverband Holzland-Steinkirchen

Pfarrbrief des Pfarrverbands Holzland-Steinkirchen, Ausgabe Pfingsten 2023

Fünf einzelne Kirchtürme sind im Logo des Pfarrverbands Holzland zu sehen. Und so verbunden die Strukturen inzwischen wohl sind, so deutlich hat jede Pfarrei offenkundig auch noch ihre Eigenständigkeit. Im Pfarrbrief wird dies deutlich in der Grundstruktur: Da geht es zunächst um Themen und Inhalte, die für alle Menschen im Pfarrverband gleichermaßen wichtig und nachlesenswert sind. Dann gibt es aber eben auch die Informationen, die eher speziell eine einzelne Pfarrei betreffen. Sie sind zu finden unter dem jeweiligen Gemeindetitel. Wer am Ende der 40-seitigen Pfarrbrief-Lektüre angekommen ist, hat sicher den Eindruck gewonnen: Hier ist das große Ganze im Blick, ohne die Besonderheiten im Kleineren außer Acht zu lassen.

Titelseite

Na, wenn das kein passender Titel für eine Pfarrbrief-Ausgabe zu Pfingsten ist! Das Segelboot auf dem großen, weiten Wasser fällt sofort ins Auge. Dazu das, was für sein Fortkommen unabdingbar ist: „Frischer Wind“. Mit diesem Impuls ist der Leser gleich angesprochen, eingeladen, sich eigene Gedanken zu Bild und Stichwort zu machen und hineinzublättern in den Pfarrbrief, um dort weitere Anregungen und Überlegungen zu finden.
Allerdings fehlt dem vorliegenden Pfarrbrief im Wesentlichen ein Titelkopf. Dieser dient als Markenzeichen und der Wiedererkennung. Das unauffällig platzierte Logo unten links kann diese Aufgabe nur schwer erfüllen, weil es dort zu wenig prominent ist und erst auf den dritten oder vierten Blick auffällt. Es muss aber gleich beim ersten Hinschauen auffallen. Außerdem ist ein Logo alleine zu wenig. Gut wäre, wenn der Pfarrbrief einen originellen Namen hätte. Dieser, kombiniert mit einem Logo, ergibt den Titelkopf, der prominent platziert sein sollte.

Hinweis: Aus datenschutzrechtlichen Gründen wurden Gesichter und Namen auf den gezeigten Beispielseiten teilweise unkenntlich gemacht.

Pfarrverband Holzland-Steinkirchen

Bild 1

Pfarrverband Holzland-Steinkirchen

Bild 2

Pfarrverband Holzland-Steinkirchen

Bild 3

Gelungen

Bild 1: Das ist natürlich eine sehr gelungene Kombination, dass die Titelseite die Brücke zum Beitrag des Pastoralreferenten bildet. Was hat es auf sich mit dem Boot auf den Schären? Was will dieses Bild dem Leser sagen? Was hat es mit Pfingsten zu tun? Fragen, die sich manche und mancher sicher schon beim Anschauen des Fotos gestellt hat. Diese aus- und weiterzuführen, ist sehr wertvoll. Gerade zu einem nicht ganz einfachen Feiertag wie Pfingsten ist es gut und richtig, wenn der Pfarrbrief Hintergründe, Impulse und Denkanregungen überbringt. Die Leser werden dies zu schätzen wissen.

Bild 2: Pastoralreferent Emehrer hat in seinem Impuls zu Pfingsten von seiner neuen Aufgabe in der Jugendstelle Erding geschrieben. Da bietet es sich an – und wird in diesem Fall auch prima genutzt! -, diese Aufgabe und ihre Auswirkungen auf den Pfarrverband näher vorzustellen. Die Interview-Form ist ideal für diesen Beitrag. Im Gespräch geht es um Fragen, die einige Leserinnen und Leser bestimmt auch haben. Und diese Textgattung bietet Abwechslung zur übrigen Lektüre und setzt damit einen Akzent für mehr Leseanreiz.

Bild 3: Eine Seite für kleine, aber besonders wichtige Informationen – so könnte die Überschrift über dieser vorletzten Pfarrbrief-Seite lauten. Neben dem unerlässlichen Impressum sind hier drei kleine Beiträge zu finden. Da ist zunächst die Nachricht über die weitere Einsatzbereitschaft von Dr. Etukuri in der Urlaubszeit-Seelsorge. Eine gute Nachricht sicher für den Pfarrverband. Dann werden die Leserinnen und Leser eingeladen, ihre Meinung zum Pfarrbrief kundzutun. Ein sehr wertvoller Beitrag in Sachen Kommunikation innerhalb des Pfarrverbandes. Und dann ist da noch die Mitteilung in Sachen Datenschutz. Während es vielerorts aufgrund von Datenschutz-Bestimmungen und den damit befürchteten Schwierigkeiten so gut wie keine Bilder von Aktivitäten in den Pfarreien gibt, stellt der Pfarrverband Holzland hier seine Vorgehensweise dar: Bilder werden bei Veranstaltungen gemacht. Und wer nicht mit der Veröffentlichung einverstanden ist, darf Einspruch einlegen. Das ist ein praktikables Vorgehen. Da man aber nicht davon ausgehen kann, dass alle Teilnehmer einer Veranstaltung den Hinweis im Pfarrbrief gelesen haben, muss selbstverständlich auch auf der Veranstaltung selbst nochmal darauf hingewiesen werden.

Pfarrverband Holzland-Steinkirchen

Bild 4

Pfarrverband Holzland-Steinkirchen

Bild 5

Pfarrverband Holzland-Steinkirchen

Bild 6

Ausbaufähig

Bild 4: Spitzenmäßig! Frauengemeinschaft und Pfarrgemeinderat haben gesammelt und dazu beigetragen, wertvollen Kirchenschmuck zu erhalten und wieder nutzbar zu machen. Das ist Engagement, das natürlich im Pfarrbrief vorgestellt und gewürdigt werden muss. Und es sollen auch die Menschen gezeigt werden, die maßgeblich zum Gelingen der Maßnahme beigetragen haben. Tja, nur wer ist hier wer? Das Thema der Bildunterschrift ist in diesem grundsätzlich gelungenen Pfarrbrief-Exemplar ein unbedingt ausbaufähiges Thema. Eine Bildunterschrift zur Erhellung, wer auf den Fotos zu sehen ist, gehört auf jeden Fall unter jedes der Bilder.

Bild 5: Die Frage nach der Struktur im Pfarrbrief ist eine sehr wichtige. Schließlich entscheidet sie mit darüber, was überhaupt und wie die Leserinnen und Leser einzelne Beiträge wahrnehmen. Den einzelnen Gemeinden im Pfarrverband „ihre“ Seite(n) im Pfarrbrief zu geben, ist von der Grundidee sinnvoll. Hier erfolgt der Einstieg jeweils mit einem grau unterlegten Kasten mit Namen und entsprechendem Kirchenbild. Außerdem werden Stichworte und auf dieser Beispielseite auch ein Autor genannt. Auch das ist im Grunde eine gute Idee – würde es nicht an der weiteren Struktur fehlen. Es wird nämlich nicht sofort deutlich, wo die „Pfarrgemeinderat“-Passage aufhört und „Oberminis“ anfangen. Jeder Beitrag sollte seine eigene Überschrift bekommen, damit die Zuordnung auf den ersten Blick klar ist.

Bild 6: Es gibt optische Elemente in einem Pfarrbrief, die zum Hingucken einladen, die besonders aufmerksam machen. Ein Mittel, mit dem dieser Effekt oft beabsichtigt wird, ist die Schriftart und -größe. Aber Vorsicht, das kann schnell zu Irritationen und optischem Durcheinander führen. Letzteres ist auf dieser Beispielseite noch nicht entstanden. Aber die Überschrift wirkt „aus der Zeit gefallen“. Schon die kursiven Unter-Überschriften passen nicht zum Gesamterscheinungsbild des Pfarrbriefs. Die Kombination der verschiedenen Schriftarten und der unterschiedlichen Schriftgrößen in beiden Texten (warum eigentlich?) wirkt eher unprofessionell.

Allgemeine Informationen

  • Erscheinungsweise: zweimal pro Jahr: zu Christkönig und Pfingsten, eventuell etwa bei PGR-Wahlen noch eine Sonderausgabe
  • Auflage:  Exemplare
  • Umfang: 40 Seiten
  • Format: Din A5
  • Verteilung: durch PGR-Mitglieder in den Pfarreien an alle Haushalte, Restbestände gibt es zudem im Pfarrbüro und in Kirchen
  • Kontakt zur Redaktion: Pfarrverband Holzland, Am Kirchberg 6, 84439 Steinkirchen, E-Mail: pv-holzland@ebmuc.de
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