Die Pfarreiengemeinschaft „Christus Salvator“ hat er im Blick, der Pfarrbrief, der Einblicke geben, Durchblick vermitteln und Lichtblicke schenken will. Das gelingt der Redaktion vor allem durch eine reizvolle Mischung unterschiedlicher Textgattungen. Hier ist (fast) alles zu finden, was im Pfarrbrief so möglich ist: vom geistlichen Geleitwort über Hintergrundinformationen zur Symbolik bei der Kirchweihe bis hin zum lebendigen Interview mit den Küsterinnen.
Schade, dass es bei so viel lesenswerter Vielfalt an ordnender Struktur fehlt. Der Leser ist bei der Orientierung auf den und durch die beachtlichen 72 Seiten nahezu allein gelassen. Kein Inhaltsverzeichnis weist auf Schwerpunkte hin. Am Ende fehlen gar die Seitenzahlen. Und irgendwie scheint der gesamte große Überblick zu fehlen.
Titelseite
Schlicht gehalten informiert die Titelseite über das Produkt und gibt einen bildlichen Denkanstoß zum bevorstehenden Osterfest. Mit dieser Seite wird gleich klar, was die Pfarreiengemeinschaft Elsenfeld mit ihrem Pfarrbrief will. Schade aber, dass dem Leser bis auf den Hinweis auf den Fotografen alle weiteren Einblicke in Geschichte und Herkunft des Titelbildes verwehrt bleiben. Wenn nicht in einem eigenen kleinen Beitrag sollte das Bild wenigstens im geistlichen Geleitwort des Pfarrers kurz angesprochen und erläutert werden.
Gelungen
Bild 1: In einer Zeit, in der eher Kirchen geschlossen als neu geweiht werden, wissen wenige Menschen noch um die Symbolik, die mit einer solchen Weihe verbunden ist. Umso wertvoller, wenn die Pfarrbriefredaktion die seltene Gelegenheit nutzt und im Nachgang zur Weihefeier noch einmal den Ablauf darstellt. Das hilft manchem Teilnehmer, im Nachhinein das Erlebte besser zu verstehen. Es ist aber auch für „Nicht-Insider“ eine Gelegenheit, sich mit dem Ablauf und seiner Deutung auseinanderzusetzen.
BIld 2: Eine Umweltseite im Pfarrbrief – eine tolle Idee! Schließlich hat Kirche doch auch den Auftrag, sich um die Bewahrung der Schöpfung zu sorgen und zu kümmern. Was liegt also näher, als den Pfarrbrieflesern in dieser Sache hilfreiche Informationen, Tipps und Anregungen mit auf den Weg zu geben. Gut, sie könnte optisch ansprechender gestaltet sein, aber an sich ist diese Seite ein echter Mehr-Wert.
Bild 3: Wie bringt man die Festtagsgottesdienste mehrerer Gemeinde in einer Pfarreiengemeinschaft sinnvoll unter und zu den Lesern? Diese Frage beschäftigt mehr oder weniger regelmäßig wohl nahezu jede Redaktion. Eine übersichtliche Version legt Elsenfeld vor. Hier findet der Leser auf einen Blick alle Angebote, kann Uhrzeiten vergleichen und sich dann für seine persönlichen „Favoriten“ entscheiden.
Hinweis: Aus rechtlichen Gründen wurden Namen/Gesichter teilweise unkenntlich gemacht.
Ausbaufähig
Bild 4: Den örtlichen Weihbischof zu seiner Aufgabe als Beauftragten der Bischofskonferenz für das Heilige Jahr zu befragen, ist eine gute Idee. So könnten die Gemeindemitglieder etwas konkreter erfahren, was der Papst bezweckte, was das Jahr der Barmherzigkeit in den Gemeinden vor Ort bewirken soll. Aber: Wer liest schon solch eine Bleiwüste über zwei Seiten? Leider macht hier die Optik den gelungenen, wirklich sinnvollen Ansatz kaputt. Wenigstens ein Foto des Weihbischofs hätte in den Text gehört. Und der müsste unbedingt optisch aufgelockerter daherkommen.
Bild 5: Die gelungene Advent-Veranstaltung in St. Pius in Wort und Bild im Pfarrbrief in Erinnerung zu rufen, ist trotz der zeitlichen Entfernung durchaus in Ordnung. Zumal dann, wenn es vorher keine Gelegenheit gab, das Dankeschön loszuwerden. Bilder aber sind nur dann von Wert, wenn sie den Text unterstreichen und ergänzen. Gerade bei schwarz-weiß-Fotos sind dafür gute Qualität und gute Motivwahl unabdingbar. Und zu guter Letzt gehört zu jedem Bild unbedingt eine Bildunterschrift!
Bild 6: Zehn Seiten nach dem Interview mit dem Weihbischof geht es im Pfarrbrief plötzlich wieder um das „Heilige Jahr der Barmherzigkeit“. Warum stehen die Beiträge zu diesem Thema nicht räumlich beieinander? So verliert der Leser die Orientierung und damit sowohl den Über- als auch den Durchblick.
Hinweis: Aus rechtlichen Gründen wurden Namen/Gesichter teilweise unkenntlich gemacht.
Möchten auch Sie eine wohlwollend-kritische Besprechung Ihres Pfarrbriefes? In Zusammenarbeit mit „Paulinus - Wochenzeitung im Bistum Trier“ nehmen die beiden Journalistinnen Christine Cüppers und Ingrid Fusenig Pfarrbriefe unter die Lupe. Wer diesen kostenfreien Service von Pfarrbriefservice.de nutzen möchte, schickt am besten sowohl eine pdf-Datei des Pfarrbriefs an elfriede.klauer@pfarrbriefservice.de als auch die gedruckte Version per Post an Pfarrbriefservice.de, Team Pfarrbrief-Check, Haus Sankt Bruno, Promenade 37, 97437 Haßfurt. Jede Pfarrbriefredaktion erhält einen kostenfreien schriftlichen Prüfbericht, ausgewählte Beispiele werden online besprochen.
Allgemeine Informationen:
- Erscheinungsweise: dreimal im Jahr zu Fastenzeit/Ostern, Sommer und Advent/Weihnachten
- Auflage: 2500 Exemplare
- Umfang: 60 bis 70 Seiten
- Format: DIN A 5
- Verteilung: durch ehrenamtliche Austräger in die katholischen Haushalte der Pfarreiengemeinschaft
- Kontakt zur Redaktion: Pfarreiengemeinschaft Christus Salvator, Turmstraße 1, 63820 Elsenfeld, E-Mail: pfarrei.elsenfeld@bistum-wuerzburg.de.