Sie waren ein katholischer Coup des vergangenen Jahres: Die Videobotschaften, in denen Papst Franziskus seine monatlichen Gebetsanliegen vorstellte, haben auf der ganzen Welt Anklang gefunden. 2017 werden diese Videobotschaften fortgesetzt, wenn auch mit einigen Neuerungen, erklärt Jesuitenpater Frédéric Fornos, Internationaler Direktor für das weltweite Päpstliche Gebetsnetzwerk und verantwortlich für die Produktion der Videos. Während bisher die Intentionen für das ganze Jahr im Vorhinein festgelegt worden waren, entscheidet Papst Franziskus in Zukunft besonders dringliche Gebetsanliegen kurzfristig.
„Papst Franziskus wird uns zu Beginn eines jeden Monats, beim ersten Angelus, eine Gebetsintention ,der letzten Minute´ anvertrauen, die besonders dringlich ist mit Bezug auf die aktuellen Ereignisse und darauf, was auf der Welt passiert, auf die Leiden oder die großen Herausforderungen, die dem Heiligen Vater, der Kirche und ihrer Mission Sorgen bereiten“, erklärt Pater Fornos gegenüber Radio Vatikan. Das gemeinsame Gebet solle dabei helfen, aus der „Globalisierung der Gleichgültigkeit“, die der Papst bereits des Öfteren beklagt hatte, auszubrechen und sich dem Anderen sowie der neuen Welt, die gerade entstehe, gegenüber zu öffnen, erläutert der Jesuitenpater.
Weltweite Resonanz
Am 9. Januar 2017 wurde das erste Video veröffentlicht. Begeistert zeigt sich der Verantwortliche für das Gebetsapostolat über die Resonanz, die die Videos mit der päpstlichen Gebetsintention erfahren haben: „Nach 12 Monaten zählen wir mehr als 13 Millionen allein auf unserem Netzwerk hier im Vatikan. Wenn man dann auch noch die anderen etwa 3200 Medieneinrichtungen bedenkt, die die Videos jeden Monat verbreiten, dann ist diese Zahl noch größer. Vor zwei Wochen war ich in Vietnam. Dort habe ich junge Leute getroffen, die mir die Papstvideos auf Whatsapp gezeigt haben!“
Die Videos sind in den sozialen Netzwerken des Vatikan auf YouTube unter https://www.youtube.com/user/vaticande sowie auf Facebook, Twitter und Instagram oder auf der Internetseite des Päpstlichen Gebetsnetzwerkes unter http://www.popesprayer.net/ zu sehen. Jedes Video ist in elf Sprachen abrufbar, auch auf Deutsch, Chinesisch und Arabisch. Der Papst spricht in seiner Muttersprache Spanisch und wird von einem Dolmetscher übersetzt.
Hintergrund
Jeden Monat werden über das weltweite Gebetsnetzwerk des Papstes zwei Gebetsanliegen des Papstes veröffentlicht. Die Anfänge dieses Netzwerkes liegen im Gebetsapostolat, das von französischen Jesuiten im Jahr 1844 initiiert wurde und später dem Orden als solchem anvertraut wurde. Die Hälfte der Gebetsintentionen formuliert der Papst für das Jahr im Voraus und werden monatlich in einem Video vom Papst persönlich vorgestellt und erläutert. Die andere Hälfte wird seit 2017 erst zum Anfang eines jeden Monats im Rahmen des Angelusgebets am ersten Sonntag des Monats vom Papst veröffentlicht. Auf diese Weise kann die zweite Intention auch aktuelle und dringende Anliegen der Welt sowie Herausforderungen der Zeit aufnehmen.