Gemeinde zeigt Gesicht(er) und die Wirklichkeit der Kirche vor Ort

Geprüft: Pfarrbrief der Kath. Pfarrei St. Katharina Frankfurt

von Christine Cüppers am 19.09.2022 - 06:00  

Kath. Pfarrei Sankt Katharina, Frankfurt

„Kirche zwischen Wirklichkeit und Wunsch“ lautet das Schwerpunktthema dieser Ausgabe des Pfarrbriefs der Pfarrei Sankt Katharina aus Frankfurt. Ein schwieriges Thema in aktueller Zeit, ein Thema, das zu Diskussionen anregt. Und ein Thema, bei dem Meinungen von Menschen aus der Gemeinde gefragt sein sollten. All das kommt vor in diesem nicht nur für „Insider“ interessanten und lesenswerten Pfarrbrief. Der beleuchtet nämlich das Titelthema aus verschiedenen Perspektiven. Vom Geleitwort des Pfarrers über die thematische Einführung bis hin zu Statements von Pfarrei-Mitgliedern und konkreten Beispielen der „Wirklichkeit“ in St. Katharina reicht diese Vielfalt. Und die erzählt klar und deutlich davon, dass von Pessimismus und Kirchenmüdigkeit in dieser Pfarrgemeinde nicht viel zu spüren ist – ganz im Gegenteil.

Titel

Es ist das originell gestaltete Titelfoto, das beim Blick auf diesen Pfarrbrief sofort ins Auge fällt. Ausgesprochen gelungen ist diese bildliche Interpretation des Themas und damit eine Einladung in die Pfarrbrieflektüre. Darüber hinaus enthält die Seite alle wichtigen Informationen zum Produkt. Und somit erfüllt sie die an eine Titelseite gestellten Anforderungen in vollem Umfang.

Kath. Pfarrei Sankt Katharina, Frankfurt

Bild 1

Kath. Pfarrei Sankt Katharina, Frankfurt

Bild 2

Kath. Pfarrei Sankt Katharina, Frankfurt

Bild 3

Kath. Pfarrei Sankt Katharina, Frankfurt

Bild 4

Gelungen

Bild 1: Über das Thema „Kirche zwischen Wirklichkeit und Wunsch“ kann man viele schlaue Abhandlungen lesen und sicher auch selber schreiben. Wichtig ist dabei, die Menschen zu fragen, um die es im Konkreten geht. Wie sieht es aus in der eigenen Pfarrei? Und was bewegt Menschen gerade in der schwierigen Situation, sich trotzdem zu engagieren? Insgesamt acht Pfarreimitglieder aus verschiedenen Altersgruppen beziehen im Pfarrbrief zu dieser Frage Stellung. Zu ihrer Aussage sieht man sie im Porträt – sie zeigen ihr Gesicht für ihre Gemeinde, ihre Kirche.

Bild 2: Ebenfalls sehr konkret ist das Beispiel des Begegnungsortes St. Peter und Paul. Mit diesem ist die Pfarrei quasi „draußen vor der Tür“ im Einsatz und gestaltet Wirklichkeit. Neben der allgemeinen Vorstellung des Projekts findet der Leser eine Terminübersicht und somit die Einladung, mitzumachen. Um auch optisch einen Eindruck von den Aktivitäten zu bekommen, gibt es Fotos, die Menschen in Aktion zeigen. Besonders lobenswert sind an dieser Stelle die Bildunterschriften, mit denen die Fotos zusätzliche Aussagekraft erhalten.

Bild 3: Ein Kompliment verdient jede Pfarrbrief-Redaktion, die das Interview als Bereicherung für die inhaltliche Gestaltung im Blick hat. Wie viel lebendiger als ein „normaler“ Abschiedsbericht wirkt das Gespräch mit der Gemeindereferentin, die nach 25 Jahren in den Ruhestand geht. Der Leser sitzt quasi mit in der Runde, stellt selber die Fragen und liest neugierig die Antworten. Persönlich und direkt kommt dieses Interview an, lässt die Gesprächspartnerin nahbarer wirken. Solche Anlässe eignen sich ideal dafür, die oft vergessene, im Pfarrbrief auch vielfach unbeachtete Textgattung zu nutzen und zur Geltung zu bringen.

Bild 4: Die Kirchenmäuse erklären den jüngeren – und natürlich auch den erwachsenen! – Leserinnen und Lesern das Leben in und um die Kirche, Geschichten aus der Bibel und dem Leben Jesu, und sie beantworten Fragen, die man immer schon mal stellen wollte. So wie die nach der Auferstehung. Die Fragen der Kirchenmäuse sind wohl auch Fragen zahlreicher Leser. Und so eignet sich diese Rubrik ganz wunderbar, auf einfache, verständliche Art und Weise gute Antworten zu geben.

Kath. Pfarrei Sankt Katharina, Frankfurt

Bild 5

Kath. Pfarrei Sankt Katharina, Frankfurt

Bild 6

Ausbaufähig

Bild 5: Wurde wenige Zeilen vorher noch die Fotoauswahl und vor allem die Verwendung der Bildunterzeilen gelobt, so zeigt diese Beispielseite, wie schnell gerade in diesem Bereich auch wenig Aussagekräftiges präsentiert werden kann. So eindrucksvoll und begeisternd die Aussendungsfeier des Friedenslichtes sicher war – die überwiegend zu dunklen und viel zu kleinteiligen Fotos können diese Stimmung nicht transportieren. Darüber hinaus fehlen erklärende Bildtexte. Und so bleibt die Aussage der meisten Fotos den meisten Lesern wohl verborgen.

Bild 6: Drei wertvolle Beiträge sind auf dieser Seite zu finden: der „Suchauftrag“ nach neuen Pfarrbrief-Austrägern, der „Arbeitsbericht“ KIS-Gruppe und die Erläuterung, was „KIS“ überhaupt bedeutet. Wichtige Informationen werden hier transportiert – leider aber optisch nicht optimal. Allein schon die farbigen Kästen irritieren mehr, als dass sie die Aufmerksamkeit bündeln. Dazu kommt noch ein Durcheinander an Schriftarten, das weiter zur Verwirrung beiträgt. Weder die Informationen in den Kästen, noch der Vorspann, noch die übrigen Vorspänne im Pfarrbrief müssen kursiv geschrieben werden. Kursivierungen eignen sich vor allem für Auszeichnungen bzw. Hervorhebungen, erschweren aber ansonsten im Fließtext die Lesbarkeit. Auch die weiße Schrift auf grauem Grund ist schwieriger lesbar als die sonst verwendete Grundschrift. Umso eher sollten solche Abweichungen vermieden und das gute Basiskonzept beibehalten werden.

Hinweis: Aus datenschutzrechtlichen Gründen sind Gesichter auf den gezeigten Beispielseiten teilweise unkenntlich gemacht.

Allgemeine Informationen

  • Erscheinungsweise: zweimal im Jahr
  • Auflage: 9.200 Exemplare
  • Umfang: 24 Seiten
  • Format: Din A 5
  • Verteilung: Ehrenamtliche verteilen soweit es geht in die Haushalte, Auslage in Kindergärten und Kirchen
  • Kontakt zur Redaktion: Katholische Pfarrei St. Katharina von Siena, Ernst-Kahn-Straße 47, 60439 Frankfurt, E-Mail: pfarramt.@sankt-katharina-frankfurt.de
Diese Seite teilen