Der Oster-Pfarrbrief 2013 von St. Michael in Poing (Erzbistum München-Freising) bietet neben dem Hinweis auf Termine und Veranstaltungen einen breiten Überblick über das rege Gemeindeleben. Auf 36 Seiten sprechen viele Aktive die Leser direkt an, berichten in der „Ich“- oder „Wir“-Form von Erlebtem, Eindrücken, Erfahrungen und Kommendem. So entsteht ein vielfarbiges Bild einer lebendigen Gemeinde.
Dabei reicht der Blick über den eigenen Kirchturm hinaus: Kardinal Marx kommt zum Rücktritt von Papst Benedikt ebenso zu Wort wie zum Thema Ökumene. Und die wird aktiv praktiziert, indem den evangelischen Nachbarn die Möglichkeit gegeben ist, Aktivitäten im Pfarrbrief anzukündigen und zur Teilnahme einzuladen. Manche Chance jedoch, ein wichtiges Thema attraktiv darzustellen, bleibt ungenutzt.
Titelseite
Ansprechend und einladend gestaltet ist die Titelseite des Pfarrbriefs mit dem zur Osterausgabe passenden Foto und dem ebenso passenden Bibeltext. Ein netter Service wäre es noch, wenn irgendwo stünde, woher das Foto stammt und wo die Figur zu finden ist.
Gelungen
Bild 1:
Den Blick über die eigenen Gemeindegrenzen hinaus bringt diese Seite zum Ausdruck. Die evangelische Nachbargemeinde weist hin auf eigene Veranstaltungen und lädt herzlich zum Mitmachen und Teilnehmen ein. Ein schönes Beispiel für gelebte Ökumene und gutes Miteinander.
Bild 2:
Ein schönes, großes Foto zeigt das Motiv der Erstkommunion. Dazu die ausführliche und hintergründige textliche Erklärung, warum es ausgewählt wurde und was es für die Zeit der Vorbereitung bedeutet. Das ist eine tolle Information für die ganze Gemeinde.
Bild 3:
So wirkt Mitgliederwerbung richtig gut! Im ersten Moment stutzt der Leser bei der Überschrift „Frauen suchen Männer“ – und das via Pfarrbrief? Dabei steht´s ja in der Kopfzeile, dass dieser Text etwas mit dem Kirchenchor zu tun hat. Und der müsste nach dieser originellen Werbung eigentlich Zulauf von sehr vielen sangesfreudigen Männern haben.
Ausbaufähig
Bild 1:
Abgesehen davon, dass die Informationen der Kirchenverwaltung und aus dem Bauausschuss schon grenzwertig lang und trocken daherkommen, ist die Seitengestaltung sehr unglücklich. Die Schrift für den Hinweis auf das neue Gotteslob passt überhaupt nicht ins sonstige Gesamtbild und wirkt zudem leseunfreundlich. Dann noch ein Schriftform- und -größenwechsel für den Hinweis auf die Homepage. Das ist entschieden zu viel schriftliches Durcheinander auf einer Seite!
Bild 2:
Eigentlich ist eine Jugendseite im Pfarrbrief eine richtig gute Sache. Diese hier passt aber nicht dazu, wirkt deplatziert und damit eher ausgrenzend. Ist die Seite komplett so übernommen? Welchen Hintergrund hat der Text? Wie steht er in Bezug zum Bild? Und was hat das alles mit dem Song von „Birdy“ zu tun? Viel zu viele Fragen lässt diese Jugendseite offen – zumindest für uns.
Bild 3:
Schade! Hier wird ein tolles, wichtiges Thema leider verschenkt. Das Thema Behinderung insgesamt und der Überblick über die Arbeit des 20 Jahre bestehenden Gesprächskreises für Angehörige behinderter Menschen bergen sehr viel Potential für Information und Hintergründe. Hier aber geht das alles unter in einer Bleiwüste, die dazu noch in kleinerer Schrift und damit schwierig lesbar daherkommt. Aufgelockert durch Symbolbilder wäre zum Beispiel ein durchaus zweiseitiges Interview ansprechender und vielsagender gewesen.
Allgemeine Informationen
- Erscheinungsweise: dreimal im Jahr zum 1. Adventssonntag, zur Passionszeit und vor Beginn der Sommerferien
- Auflage: 700 Stück
- Umfang: 36 Seiten
- Format: DIN A 4
- Verteilung: erhältlich nach Gottesdiensten, am Schriftenstand der Kirche sowie in öffentlichen Einrichtungen
Kontakt zur Redaktion: Katholisches Pfarramt St. Michael, Schulstraße 36, 85586 Poing, E-Mail: St.-Michael.Poing@erzbistum-muenchen.de.