In heilsamer Absichtslosigkeit - unter diesem Motto sieht Klaus Jäkel viele seiner Dienste und Tätigkeiten, die ihm in seiner nachberuflichen Lebenszeit wichtig sind. Und die konzentrieren sich auf zwei Schwerpunkte: Texte schreiben und im Wellness-Bereich eines Thermal-Bades meditative Entspannungsübungen anbieten.
So stellt er sich seit mehr als zwölf Jahren Monat für Monat der Herausforderung, Texte zu Fotomotiven zu formulieren, die ihm die Redaktion der Herder-Pastoralzeitschrift „Anzeiger für die Seelsorge“ vorgibt. Zu einem Swimmingpool etwa, in dem sich ein Sonnenschirm spiegelt, oder zu Heckenrosenfrüchten an vereisten Winterzweigen oder zu einem Schulkind vor seinem Computer.
Impulse, die überraschen
Viele Motive orientieren sich dabei am jeweiligen Themenschwerpunkt des Heftes. „Ich möchte beim Leser erreichen, dass das Bild zusammen mit meinem Text überraschend neue spirituelle Impulse freigibt“, beschreibt Jäkel seine nicht immer leichte Aufgabe. Dazu stellt er sich das Bild vor sein inneres Auge, bewegt es im Herzen und nimmt es mit in seine Träume. Denn manchmal kommen ihm Ideen und Formulierungen im Schlaf. „Stets habe ich einen Zettel und einen Stift neben meinem Bett. Was kommt, schreibe ich auf. Das ist dann oft schon das Gerüst des Gedichts“, so Jäkel.
Gar nicht so selten gelingen ihm Gedichte und Texte auf Anhieb, wie aus dem Unterbewusstsein. “Ich staune, wenn ich feststelle, dass manchmal überraschend Neues mich aus meinen eigenen Texten anspricht.“ Dann fühlt sich Klaus Jäkel wie ein „Katalysator oder Durchlauferhitzer“, wie einer, der einen Prozess auslöst und etwas weiterreicht, was er selbst empfangen hat.
Kurz und hintersinnig
Als „Kollateralprodukte“ seines Dichtens bezeichnet er gern seine Aphorismen, jene hintergründigen Kompaktformulierungen, deren Sinnpalette sich oft erst nach mehrmaligem Lesen erschließt. Zum Beispiel: „Wer mehr ahnt als er weiß, weiß mehr als er ahnt“ - „Der Glaube lebt ohne Zweifel - vom Zweifel“ - „Das Kreuz ist dem Minus sein Plus“ oder „Wer die Leere lehrt und die Lehre leert - erfüllt beide.“
Lebensthemen
Die ihm zur Verfügung stehende Lebenszeit schätzt Klaus Jäkel als sein persönliches Kapital. Geboren 1936 studierte er Pädagogik, Psychologie, Philosophie und Theologie, lehrte an Volks- und später an Hochschulen und engagierte sich schließlich als leitender Mitarbeiter bei missio, dem Internationalen Katholischen Missionswerk in Aachen. Hier kam er in Kontakt mit der Weltkirche sowie mit Vertretern anderer Religionen und Kulturen in Afrika und Asien.
„Christus in anderen Religionen begegnen“ ist eines seiner großen Lebensthemen, ebenso die Mystik, die er neu für sich entdeckt hat und die er gern den „Magma-Kern“ aller Religionen nennt. Über 200 seiner Texte sind bereits in Büchern, Kalendern und Magazinen präsent. Eine Reihe davon auch in Pfarrbriefservice.de.
Menschen begleiten
Im Jahr 2006 starb seine Frau, mit der er 42 Jahre „in Christus verbunden“ leben und sie „ins neue Leben begleiten“ durfte. Zusammen mit den drei Kindern und vier Enkelkindern.
Seit etwa 11 Jahren ist Klaus Jäkel Mitglied in einem Team der Freizeitpastoral des Bistums Aachen, das in den dortigen Carolus Thermen werktäglich Meditationen anbietet. Ehrenamtlich. „Hören mit dem ganzen Körper“ ist das Thema seiner 25minütigen Meditation, wobei sieben Klangschalen zum Einsatz kommen. Oft ergeben sich daraus interessante, auch tiefe Gespräche mit den Teilnehmern. Doch das ist nicht das primäre Ziel. „Ich will nicht missionieren, darf ich auch gar nicht in einem öffentlichen Bad. Doch möchte ich den Badegästen etwas Gutes tun. Ihnen Anregung geben. Sie begleiten. Einfach nur da sein - in heilsamer Absichtslosigkeit.“
Alle bisher bei Pfarrbriefservice.de veröffentlichten Texte von Klaus Jäkel finden Sie hier.
Zur Serie Autorenporträt: Viele Menschen tragen regelmäßig in Wort und Bild dazu bei, dass Pfarrbriefservice.de einen reichen Fundus an Texten, Bildern und Tipps zu bieten hat. In loser Folge werden die verschiedenen Autoren vorgestellt.