Ja, was machen wir, wenn wir hören, dass Menschen im Gefängnis sitzen? Betrüger, Drogendealer, Vergewaltiger, vielleicht Mörder? Da kommt wohl erst mal kein Mitgefühl auf. Wohl eher Gedanken, wie: „Selber schuld.“ und „Hoffentlich bleibt er lang da drin.“ Anders Jesus. Im Matthäus-Evangelium spricht er den Satz: „Ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen“. Für ihn ist das ein Beurteilungskriterium der Menschen beim Jüngsten Gericht. Warum ist Jesus die Sorge um die Gefangenen so wichtig? Was bewegt Menschen, sich um die Gefangenen zu kümmern, und welche Erfahrungen machen sie? Wie erleben die Gefangenen ihre Haftzeit? Nehmen Sie Ihre Leserinnen und Leser in einer Pfarrbriefausgabe mit an diesen Ort. Die Bausteine dieses Monatsthemas unterstützen Sie dabei.
Rubrik: Schwerpunktthemen
„Ich war im Gefängnis und ihr …“
Das Schwerpunktthema für Februar 2019
am 29.10.2018 - 05:00Bilder
Texte
Tipps
Der Buchtipp: Ein Kinderbuch über das Leben hinter Gittern
Das Gefängnis ist ein Ort, den man nicht kennt. Und trotzdem sind viele Menschen davon betroffen, als Straffällige, als Angehörige, als Freunde oder Nachbarn. Z.B. gibt es in Deutschland rund 100.000 Kinder und Jugendliche, von denen ein Elternteil im Gefängnis sitzt. In der Regel sind es die Väter.
Die beiden Autoren Thomas Engelhardt und Monika Osberghaus und die Illustratorin Susann Hesselbarth haben einige Gefängnisse besucht und erhielten Zugang zu Menschen und Räumen, wie man es als normaler Besucher nicht erlebt. So entstand die Geschichte der achtjährigen Sina und ihrem Vater Robert, der für drei Jahre ins Gefängnis muss. Das Buch erzählt und zeigt den Alltag hinter Gittern – was es dort zu essen gibt, wer dort lebt und arbeitet, wie ein Haftraum aussieht, was die Gefangenen den ganzen Tag lang machen und wie es ist, wenn man wieder rauskommt.
Thomas Engelhardt, Monika Osberghaus: Im Gefängnis: Ein Kinderbuch über das Leben hinter Gittern, Klett Kinderbuch, ab 8 Jahren, 14 Euro
Hinweise:
- Das Coverfoto finden Sie zum kostenfreien Herunterladen unter http://klett-kinderbuch.de/index.php?id=511, Stichwort: Im Gefängnis.
- Eine Leseprobe gibt es unter http://klett-kinderbuch.de/index.php?id=567
Links
Wegweiser für Inhaftierte und deren Familien
Einen Wegweiser für Inhaftierte, Entlassene und deren Familien hat die Bundesarbeitsgemeinschaft für Straffälligenhilfe e.V. herausgegeben, und zwar auf Deutsch, Englisch, Russisch und Arabisch. Dieser Wegweiser mit ausländerrechtlichen Bestimmungen beantwortet Fragen, wie: Was passiert mit der Wohnung, während man im Gefängnis sitzt? Wie lassen sich Schulden wegbekommen? Wie geht es nach der Entlassung weiter? Diesen Wegweiser kann man unter https://bag-s.de/materialien/wegweiser/ als pdf-Datei herunterladen oder dort gedruckt bestellen.
Ehrenamtliches Engagement für Straffällige
Wer Interesse an einem ehrenamtlichen Engagement in der Straffälligenhilfe hat, kann sich im Internet unter www.projekt-lotse.de informieren. Das Projekt „Lotse“ ist ein Teil des aus der Deutschen Bewährungshilfe hervorgegangenen Fachverbandes für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik (DBH). Die Verantwortlichen des Projekts schreiben auf der Website: „Sprechen Sie uns an: Wir beantworten Ihre Fragen, entwickeln zusammen mit Ihnen Ideen und stellen den Kontakt zu Ihrem Ansprechpartner in einer Justizvollzugsanstalt in Ihrer Nähe her.“
Weitere Informationen unter www.projekt-lotse.de, E-Mail: lotse@projekt-lotse.de, Tel. 0221 948 651 32.
Online-Beratung für Angehörige und Freunde
Drei Verbände der katholischen Kirche bieten gemeinsam eine anonyme und kostenfreie Online-Beratung für Angehörige und Freunde von Straffälligen. Die Verbände sind die Caritas, der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und der Sozialdienst Katholischer Männer (SKM). Für die Beratung braucht es keine E-Mail-Adresse; ein geschütztes Online-Formular steht für Fragen unter https://www.caritas.de/hilfeundberatung/onlineberatung/angehoerige-von-… zur Verfügung.
Projekt: „Gott im Abseits – Gott im Knast“
„Gott im Abseits“: In der dritten Staffel des Projekts der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentrums für Berufungspastoral begleitete die Journalistin Merih Ugur den Franziskanerbruder Gabriel Zörnig, der jugendliche Gefangene in Mecklenburg-Vorpommern betreut. Ihre Eindrücke und Erfahrungen erzählt sie hier: https://gott-im-abseits.de/