Im Dialog mit dem Leser

von Stefan Schneider am 10.05.2012 - 06:00  

Christian Schmitt (Collage) / Michael Wittenbruch (Hintergrund) / geralt (Illustration) / Peter Weidemann (Füllmuster)

Wie kann es gelingen, mittels Pfarrbrief in einen Dialog mit den Leserinnen und Lesern zu treten?

Ein weiser Mann hat einmal behauptet, dass Reden an sich noch keine Kommunikation sei. Kommunikation beginne mit dem Zuhören. Was aber, wenn es nichts zum Zuhören gibt? Wie kann man Leserinnen und Leser des Pfarrbriefs (oder des Schaukastens) dazu animieren, sich in einen Dialog mit der Pfarrei einzubringen, also die Stimme zu erheben?

Eine kleine Desillusionierung vorne weg: So wie nur ein Teil der Gläubigen in die Kirche geht, so ist nur ein geringer Teil der Leser bereit mitzumachen. Viele – die meisten – wollen nur lesen. Wie aber kann man die übrigen motivieren?

Sorgen Sie für regelmäßige Orte, an denen Austausch möglich wird:

  • Eine regelmäßige Rubrik für Leserbriefe kann ein Anfang sein, oder …
  • ein regelmäßiger, externer Kommentar
  • Verknüpfen Sie schon vorhandene Orte des Dialogs: Die Diskussionen und Kontroversen aus den Räten können sich auch – aufbereitet – im Pfarrbrief wiederfinden.

Es kann notwendig sein, dass man diese Rubriken etwas „anschubsen“ muss:

  • Wenn Sie wissen, dass jemand oder eine Gruppe von einem Thema betroffen ist, dann fragen Sie gezielt nach, ob nicht ein Leserbrief möglich wäre.
  • Gehen Sie voran. Schreiben Sie einen Kommentar. Zeigen Sie an Ihrem Beispiel, welche Kommunikationskultur Sie sich für Ihre Pfarrei wünschen.

Setzen Sie Anreize:

  • Fragen Sie nach Vorschlägen zur Gestaltung des Pfarrfestes und verlosen Sie unter den eingesendeten Ideen drei Essens-Gutscheine – und die Vorschläge drucken Sie natürlich auch (mit Foto der Einsender…)
  • Initiieren Sie einen „Briefdialog“. Beispiel: Der Sprecher der Pfadfinder fragt, ob Kirche sich nicht stärker für Ökologie engagieren sollte. Der Pfarrer antwortet. Und darauf antwortet wieder der Pfadfinder. Ad libitum. Die Briefe erscheinen als Serie im Pfarrbrief. Das wirkt lebendig und durchaus auch ein wenig kontrovers. Zudem können die Hauptamtlichen noch ein Stück Profil dazu gewinnen. Und vielleicht mündet das ja auch in eine „Baumpflanzaktion“ zum Kirchweihfest, mit Foto in der Regionalpresse …

Geben Sie Antworten:

  • Nutzen Sie, was von Leserinnen und Lesern kommt, um daran anzuknüpfen, greifen Sie das Thema auf. Vielleicht entwickelt sich daraus eine kleine Ideenbörse für das Miteinander in der Pfarrei.

Fragen dazu? Dann treten Sie mit mir in Dialog: stefan.schneider@bistum-trier.de

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