Unter dem Motto: „Kinder fragen“ gelingt es dem Pfarrbriefteam der Pfarreiengemeinschaft „Der Gute Hirte im Markt Burkardroth“ (Bistum Würzburg) immer wieder, Kinder zu motivieren, sich als Reporter an der Gestaltung des Pfarrbriefes zu beteiligen.
Einmal interviewten drei Ministrantinnen den Küster, der nach 50 Jahren seinen Dienst beendete. Ein andermal stellten einige Kommunionkinder Pfarrer Marcus Lux Fragen zur Kommunion, und in der aktuellen Ausgabe wollten einige Kommunionkinder von ihren Freunden und Verwandten wissen, wieso sie in den Gottesdienst gehen.
Im Interview mit Pfarrbriefservice.de beschreibt Gemeindereferentin Corinna Zipprich, wie die Zusammenarbeit mit Kinderreportern in der Praxis funktioniert.
Liebe Frau Zipprich, welche Erfahrungen macht Ihr Team mit Kinderreportern?
Corinna Zipprich: Die Kinder sind im Rahmen solcher Interviews sehr engagiert und kreativ. Das Fragen liegt in der Natur der Kinder und es ist sehr interessant, zu sehen, auf welche Fragen Kinder kommen. Erwachsene würden manche dieser Fragen so nicht stellen und gerade diese kindlichen Fragen sind sehr erfrischend.
Wie kommen deren Beiträge bei Ihren Leserinnen und Lesern an?
Corinna Zipprich: Ein von Kindern durchgeführtes Interview wird von Erwachsenen mit einer großen Offenheit und Neugierde gelesen. Und besonders die Kinder sind natürlich sehr auf den Pfarrbrief gespannt, wenn sie wissen, dass sie selbst oder ihre Freundinnen und Freunde dort mitgewirkt haben.
Wir können nur vermuten, dass gerade diese Beiträge von Kindern von den Leserinnen und Lesern sehr dankbar aufgenommen werden.
Wie gehen Sie vor, um Kinder als Autoren zu gewinnen?
Corinna Zipprich: Es gibt keine feste Gruppe von Kindern, die die Interviews durchführt. In einem ersten Schritt überlegen wir uns im Pfarrbrief-Team, wer aus der Pfarreiengemeinschaft zu welchem Thema befragt werden soll. Erst wenn das Thema klar formuliert und die zu interviewende Person(en) ausgewählt ist, wird in einem zweiten Schritt überlegt, welche Kinder (aus welcher Ortschaft und welchen Alters) das Interview durchführen könnten. Von den Kindern, die gefragt wurden, gab es bisher nie eine ablehnende Reaktion. Kinder freuen sich über so einen Auftrag.
Wie schaut die Zusammenarbeit der Kinderreporter mit dem Pfarrbriefteam aus?
Corinna Zipprich: Ein Erwachsener des Pfarrbrief-Teams stellt den Kontakt zu dem zu Befragenden her und dieser „Pate“ trifft sich dann mit den Kindern, um schon vorab Fragen zu sammeln. Dieser Erwachsene begleitet die Kinder auch beim Interview und wertet das Ergebnis aus (Was ist für die LeserInnen interessant? Wie kriegen wir das Gesagte auf zwei Seiten?, etc.).
Was raten Sie Pfarrbriefteams, die Ähnliches bei sich ausprobieren möchten?
Corinna Zipprich: Wichtig ist aus unserer Erfahrung, dass man den Kindern eine gewisse Freiheit und Vertrauen entgegenbringt, dass man sie also nicht in eine „Fragen-Zwangsjacke“ steckt und dass die Kinder einen Bezug zu den Personen haben, die interviewt werden sollen.
Wie in den meisten Bereichen der pastoralen Arbeit kann ich auch hier nur raten, sich nicht zu viele Gedanken über mögliche Eventualitäten zu machen, sondern es einfach auszuprobieren und durchzuführen. (So haben wir es auch gemacht!) :-)
Noch einige praktische Tipps zum Schluss: Um den Wiedererkennungswert der Reihe „Kinder fragen“ zu steigern, haben wir ein eigenes Logo entworfen, das sich auf jedem Artikel der Kinderreporter wiederfindet. So lassen sich generell Kategorien leichter in einem Pfarrbrief installieren und die LeserInnen sehen sofort, wer mit wem das Interview geführt hat. Das macht es gleich doppelt interessant.
Am besten wirkt der Artikel natürlich mit einem Foto, auf dem die „fragenden Kinder“ mit dem Interviewten zu sehen sind. Eine Bildunterschrift mit den Namen der Kinder wertet diese als Reporter noch zusätzlich auf.
Ich wünsche allen viel Erfolg beim Ausprobieren und den Mut, als Lernende unterwegs zu bleiben!
Vielen Dank für das Gespräch.
Junge Familien stehen auch sonst stark im Fokus des Pfarrbriefes „Epistula nova – Der neue Brief“ der Pfarreiengemeinschaft „Der Gute Hirte im Markt Burkardroth“. In den Ausgaben gibt es beispielsweise religiöse Geschichten für Kinder, eine Seite für die Kleinen, einen Gestaltungsvorschlag für den Heiligen Abend in der Familie, Tipps, um mit Kindern zu beten, oder Verhaltenshilfen für Eltern für den Trauerfall. Eine besondere Seite für Ministranten erklärt wichtige Begriffe und Feste des kirchlichen Lebens. Auch der Name des Pfarrbriefs "Epistula nova - Der neue Brief" stammt von Kindern. Es hatte einen kleinen Wettbewerb zur Namenssuche gegeben und von allen Ideen, die eingereicht wurden, gewann nach Abstimmung der Vorschlag "Epistula nova - Der neue Brief" . Die Idee hatten zwei Geschwister (13 und 11 Jahre) beim Vokabellernen.
Der Pfarrbrief umfasst rund 28 Seiten und erscheint dreimal jährlich zu Fastenzeit/Ostern, Sommer/Herbst und Advent/Weihnachten in einer Auflage von 3.000 Stück.