Der Pfarrbrief dient vielerorts dem Hauptzweck, Termine und Gottesdienstordnung an die Gemeindemitglieder zu transportieren. Dabei kann er noch viel mehr. Er ist ein wertvolles Medium für die religiöse Kommunikation. Das zeigt der Weihnachtspfarrbrief des Pfarrverbands Gaißach-Reichersbeuern.
Hintergründe und katechetische Texte zum Weihnachtsfest finden sich auf den 32 Seiten ebenso wie direkte Einladungen zur Mitwirkung und Mitgestaltung des Gemeindelebens, etwa im Pfarrgemeinderat. Und die Kinder und Jugendlichen der Gemeinden sind angesprochen und eingeladen zu verschiedenen Angeboten.
Titelseite
Sehr klar, keineswegs überladen und doch mit den nötigen Informationen präsentiert sich die Titelseite des Pfarrbriefs. Diese Beschränkung auf das Wesentliche ist auch im Bildmotiv erkennbar: Es geht um die Heilige Familie. Nachdem der Pfarrbriefleser sich mit dem Bild beschäftigt hat, erfährt er auf der folgenden Seite sehr interessante, tiefergehende Details. Ein anregender, besinnlicher Einstieg in den Weihnachtspfarrbrief.
Gelungen
Bild 1:
Der Hinweis auf anstehende Pfarrgemeinderatswahlen ist vielfach eine reine Pflichterfüllung. Hier aber wird er genutzt, das Gremium in seiner Bedeutung vorzustellen. Außerdem wird jeder einzelne Pfarrbriefleser direkt angesprochen und zum Mittun eingeladen. Schließlich leben die Gemeinden und die gesamte Kirche von den Ideen, Vorschlägen, Anregungen und auch der Kritik der und des Einzelnen. Und jeder darf mitgestalten. Gut, wenn das auch mittels des Pfarrbriefes zum Ausdruck kommt.
Bild 2:
Auf den Priestermangel und die daraus folgenden Konsequenzen wird in einem weiteren Beitrag eingegangen. Und was ergibt sich aus diesen Tatsachen? Darauf wird auf dieser beispielhaften Seite verwiesen. Es wird eine Initiative vorgestellt, wie trotzdem Gottesdienst gefeiert werden kann. Und die dazugehörenden Menschen kann der Leser sich auch gleich im Bild anschauen: 14 Frauen und Männer engagieren sich und leiten künftig mit offizieller Beauftragung durch den Bischof Wort-Gottesdienste. So bekommt aktives Gemeindeleben viele Gesichter.
Bild 3:
Über die Weihe eines Diakons kann man „von außen“ berichten. Viel ansprechender aber wird der Beitrag, wenn er vom Betroffenen selber geschrieben ist. Der Diakon schildert seine Eindrücke und wendet sich mit seinem Dank und seinen Wünschen direkt an die Leser. Auf diese Weise wird Beziehung geschaffen, Kontakt gepflegt und ein persönliches Miteinander begründet.
Ausbaufähig
Bild 1:
Eigentlich gehörte die weihnachtliche Vorlesegeschichte für Kinder unter die Rubrik „Gelungen“, ist sie doch eine richtig tolle Idee im Pfarrbrief. Dass sie dennoch als ausbaufähig auftaucht, liegt am Schriftbild im Vorspann. Kursiv wird immer wieder gerne verwendet, warum auch immer. Dennoch passt diese Schrift in den seltensten Fällen - auch nicht bei den Weihnachtswünschen! - zur Gesamtgestaltung.
Bild 2:
Diese Seite ist ein Beispiel, wie Kommunikation eher schlecht gelingen kann. Zu viel Text schreckt den ein oder anderen Interessierten sicher von der Lektüre des Beitrags ab. Die nette Einladung zum Besuch der Eltern-Kind-Gruppe kommt gar nicht erst an. Ein Foto wäre ein einladender Blickfang und auflockernd für den umfangreichen Text gewesen.
Bild 3:
Auch dieser Beitrag über das Ministranten-Fußballturnier ist im Grunde gelungen und reiht sich sehr schön in die Ansprache auch der jüngeren Gemeindemitglieder ein. Allerdings stört das zu kompakte Schriftbild, das schwer lesbar wirkt. Zudem fehlt die Bildunterschrift, jener so wichtige eine Satz, der kurz und bündig erläutert, wer denn die fröhlich-freundlich dreinschauenden Menschen auf dem Foto sind.
Allgemeine Informationen
- Erscheinungsweise: zweimal im Jahr (Weihnachten und Ostern)
- Auflage: 2700 Stück
- Umfang: 32 Seiten
- Format: DIN A 5
- Verteilung: durch ehrenamtliche Helfer in die Haushalte
Kontakt zur Redaktion: Katholischer Pfarrverband Gaißach-Reichersbeuren, Dorf 16, 83574 Gaißach, E-Mail: st-michael.gaissach@erzbistum-muenchen.de.