Nachahmenswert: Nachgefragt - 8 Fragen

Ein ganz spezielles Interview

von Ronja Goj am 08.06.2018 - 04:00  

BOJE Verbund

Eine Beispielseite aus den Pfarrnachrichten des BOJE-Verbunds.

Es sind 8 verschiedene Interviewfragen. 8 Fragen, die immer gleich formuliert sind. Und die in jeder Pfarrbriefausgabe einem anderen Interviewpartner gestellt werden. So sind die Spielregeln von „nachgefragt – 8 Fragen“. Einer Rubrik, die wir in den Pfarrnachrichten des BOJE-Verbunds im Emsland, ein Verbund mit 6 Pfarreien und 7 Kirchen, entdeckt haben. „Interviewt wird immer eine Person aus einer unserer sieben Kirchengemeinden“, erklärt Ingrid Holthaus vom Katholischen Pfarramt St. Laurentius Oberlangen im BOJE-Verbund. „Im Team besprechen wir, welche Person wir als nächstes für unser Interview „nachgefragt – 8 Fragen“ aus den ehrenamtlichen Bereichen auswählen. Das können Wortgottesdiensthelfer, Lektoren, Leute aus dem Pfarrgemeinderat oder Kirchenvorstand sein.“ Auch eine Idee für Ihren Pfarrbrief?

Wer verbirgt sich hinter dem Mensch, der sich in der Pfarrei engagiert?

Tipps – So könnte es gehen:

Wer verbirgt sich dahinter? – Ehrenamtliche der Pfarrei kennenlernen

Die Kommunionhelferin, der Jugendgruppenleiter, die Dame, die seit Jahren den Blumenschmuck für die Kirche bindet. Der Leiter des Seniorencafés, ein Mitglied aus dem Familienkreis, eine Helferin vom Eine-Welt-Verkauf. Es gibt viele Menschen, die sich in der Gemeinde engagieren. Menschen, die mithelfen, die anpacken, immer da sind, einspringen, wenn Not am Mann ist. Oder die im Hintergrund organisieren, wuseln, agieren, ohne, dass sie jemand bemerkt, aber ohne die alles zusammenbricht. Ehrenamtliche, die regelmäßig, Woche für Woche, Monat für Monat ihren Dienst tun. Oder Gemeindemitglieder, die einzelne Aktionen initiieren und sich punktuell engagieren. Zugpferde, Macher, Denker, Kreative, Redner, Helfer, Unterstützer. Wäre es nicht interessant, mehr über diese Menschen zu erfahren? Welches Gesicht verbirgt sich hinter dem Ehrenamt? Wie ist der Jugendleiter drauf? Was ist für den Leiter des Seniorencafés ein glücklicher Moment? Und was isst der Lektor gerne? Die Pfarrei lernt die Menschen, die sich engagieren besser kennen. Gleichzeitig wertschätzt das Pfarrbriefteam die Personen, die sich engagieren. Weil sie den Blick auf sie richtet, sie in den Mittelpunkt stellt und ihre Arbeit zum Thema macht.

Chezbeate / cc0-gemeinfrei / Quelle: pixabay.com

Die Gemeinde ist vielfältig - Über ein Interview Kontakt zu Menschen aufbauen, die keinen Bezug zur Kirche haben.

Ein Blick über den Tellerrand – Menschen kennenlernen, die nicht in der Kirche engagiert sind

Doch es gibt auch viele Menschen in Ihrer Gemeinde, die sich nicht engagieren. Weil sie keinen Bezug zur Kirche haben, weil sie beruflich stark eingespannt sind, weil sie sich anderweitig einsetzen oder weil sie keine Lust haben. Aber diese Menschen haben vielleicht eine interessante Lebensgeschichte, einen aufregenden Beruf oder sind Urgesteine aus dem Ort. Auch ihnen können Sie die „8 Fragen“ stellen. So beziehen Sie Menschen mit ein, die zur Kirche keinen Kontakt haben. Gleichzeitig schaffen Sie mit dem Artikel eine Verbindung zwischen kirchenfernen und kirchennahen Gemeindemitgliedern. Und Sie sprechen mit dem Beitrag eine zusätzliche Lesergruppe an, kirchenferne Leser.

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Mit 8 Fragen einen Menschen aus der Gemeinde besser kennenlernen.

8 Fragen

Überlegen Sie sich acht interessante und unterschiedliche Fragen. Fragen, deren Antworten den Interviewten vorstellen, die helfen ihn einzuordnen, ihn kennenzulernen. Die Persönliches verraten, den Menschen nahbar machen und menschlich. Der BOJE-Verbund fragt seine Interviewpartner in den Pfarrnachrichten zum Beispiel nach ihrem glücklichsten Moment, dem liebsten Kirchenlied, dem Lieblingsessen, nach Kritik an der Gemeinde oder danach, was ihnen an der Mitarbeit in der Gemeinde Freude bereitet.

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Impulse für Interviewfragen.

Ideen für weitere Fragen:
  • Was ist Ihr Lieblingslied?
  • Warum engagieren Sie sich in der Kirche?
  • Was fehlt Ihnen in der Gemeinde?
  • Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
  • Was beeindruckt Sie an Papst Franziskus?
  • Was begeistert Sie an Ihrem Ehrenamt in der Kirche?
  • Was ist Ihr Lebensmotto?
  • Wovor haben Sie Angst?
  • Wer beeindruckt Sie? Haben Sie ein Vorbild?

Sie können Ihre Fragen auch nach dem Schema „Sekt oder Selters“ aufbauen. Sie stellen eine Frage mit zwei Antwortmöglichkeiten. Der Interviewte muss sich dann für eine Möglichkeit entscheiden und seine Entscheidung begründen.

  • Wein oder Limo?
  • Kino oder Radio?
  • Frühaufsteher oder Langschläfer?
  • Radfahren oder Tanzen?
  • Sonntagsgottesdienst oder Abendmesse?
  • Kaffee oder Tee?
  • Papst Franziskus oder Papst Benedikt?

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Bestenfalls zwei Fragebögen formulieren!

Es lohnt sich allerdings für kirchenferne Personen einen anderen Standard-Fragebogen zu erstellen. Mit Fragen, die sich stärker auf den Beruf, die Lebensgeschichte oder die Eigenschaft beziehen, die diesen Menschen besonders machen.

  • Wie schaut Ihr Alltag aus als Bombenentschärfer / Glückskeksautor / Zoowärter / Privatier / Golfballtaucher / Gourmetkoch / Souffleuse / Hundefriseur / Forscher / Regisseur?
  • Was begeistert Sie an diesem Beruf?
  • Welche Situation wird Ihnen immer in Erinnerung bleiben?
  • Was hat Sie dazu bewegt mit dem Fahrrad bis nach Thailand zu fahren?
  • Welches Erlebnis ist Ihnen in Erinnerung geblieben?
  • Was nehmen Sie von Ihrer Reise mit in Ihren Alltag?
  • Was ist Ihr Lebensmotto?
  • Glauben Sie an Gott?
  • Was wünschen Sie sich von der Kirche?

Pexels / cc0 - gemeinfrei / Quelle: pixabay.com

Für die Rubrik „nachgefragt - 8 Fragen" einen festen Platz im Pfarrbrief finden.

Wohin damit? - Eine feste Rubrik im Pfarrbrief

Der große Vorteil der „8 Fragen“: Sie müssen sie nur einmal formulieren! Und schon haben Sie, ohne großen Aufwand, eine feste, wiederkehrende Rubrik für Ihren Pfarrbrief konzipiert. Platzieren Sie diese Rubrik immer an der gleichen Stelle im Pfarrbrief, beispielsweise auf Seite 8. Dann wissen die Leser sofort, welche Seite sie im Pfarrbrief aufschlagen müssen.

Congerdesign / cc0-gemeinfrei / Quelle: pixabay.com

Fürs Auge und für mehr Leser - Das Interview bebildern.

Ein Foto sagt mehr als tausend Worte

Bebildern Sie Ihr Interview. Bilder ziehen den Blick der Leser an, lockern den Text auf und verführen zum Lesen. Am besten machen Sie von der Interviewsituation Fotos oder Sie fotografieren den Interviewten bei seiner Tätigkeit. Beim Kirche putzen, beim Blumen binden, beim Kaffee kochen. Beim Hundefell frisieren, beim Soufflieren, beim Kochen.

Tipps für ein gelungenes Interview
Bonusmaterial zum Pfarrbriefmagazin
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