Neues wagen

Von der Notwendigkeit der Pfarrgemeinden, sich zu verändern

von euangel/EK am 20.04.2011 - 22:00

Sarah Frank | factum.adp

Die (Pfarr-)Gemeinde als die bislang privilegierte kirchliche Standard-Sozialform gerät mehr und mehr unter Druck: Sie muss sich den Vorwurf gefallen lassen, immer mehr um sich selbst zu kreisen und nur noch wenige Milieus anzusprechen. Die Orientierung am Evangelium fordert die Gemeinden zu Kreativität und Veränderungen auf, meint Hildegard Wustmans, Professorin für Pastoraltheologie an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz.

Sie plädiert in einem Beitrag für das Magazin für missionarische Pastoral, εὐangel, für Ortswechsel und für Habituswechsel. Statt der Fixierung auf die gemeindlichen Befindlichkeiten und alles, was fehlt, sollte der Blick darauf gelenkt werden, was der Kirche an neuen Orten und von bislang unerhörten Minderheiten an Talenten zugeführt werden könnte. Ein zukunftsfähiges Modell ist nach Ansicht der Autorin das Denken und Arbeiten in einem gemeindeübergreifenden Netzwerk.

Sie schreibt: „Arbeit im Netzwerk verlangt den Akteuren ab, dass sie eingefahrene Mentalitätsmuster überwinden und die Beziehungen der kirchlichen Orte untereinander und zu gesellschaftlichen Orten neu formatieren. Dies führt unweigerlich zu gegenseitigen Relativierungen und zu einer neuen Wahrnehmung von anderen Orten: Man kann von der Vielfalt im Raum profitieren. Zudem wird im Rahmen der Netzwerkarbeit das Handlungsmuster widerlegt, ‚Großräume seien ungeeignet für vitale Pastoral’. Allerdings kommen den einzelnen Gemeinden in einem Netzwerk andere Bedeutungen zu. Sie sind ‚in diesem Netz die niedrigschwellige, kontaktfreudige und leicht identifizierbare Basisstruktur’. Damit ist angezeigt, dass es nicht mehr um die Gemeinde als vertraute Größe, eingeschworene Gruppe und Pfarrfamilie geht, sondern um die Vielfalt und die gegenseitige Bezugnahme von verschiedenen Orten, die für kreative Neuansätze im größeren Raum genutzt werden kann und soll. Der Schlüssel liegt in einem neuen Verhältnis zueinander – in wechselseitiger Ergänzung und arbeitsteiliger Kooperation.“

Der vollständige Wortlaut des Textes kann weiter unten heruntergeladen werden.

Beitrag in evangel 2 (2011), Heft 1

von

Hildegard Wustmans / evangel 2 (2011), Heft 1

Die (Pfarr-)Gemeinde als die bislang privilegierte kirchliche Standard-Sozialform gerät mehr und mehr unter Druck: Sie muss sich den Vorwurf gefallen lassen, immer mehr um sich selbst zu kreisen und nur noch wenige Milieus anzusprechen. Die Orientierung am Evangelium fordert die Gemeinden zu Kreativität und Veränderungen auf. Hildegard Wustmans plädiert für die Notwendigkeit von Ortswechseln, aber auch von Habituswechseln.

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