Eine Pfarrbrief-Chronik zum Jahresabschluss - warum nicht? Der Pfarrverband Schweitenkirchen blickt in einem umfangreichen, farbigen Pfarrbrief zu Weihnachten zurück auf das, was im zu Ende gehenden Jahr in den sieben Gemeinden los war. Während des Jahres informiert ein alle vier bis sechs Wochen erscheinender Gottesdienst-Anzeiger über Gottesdienste und wichtige Termine. Schwerpunkt der Pfarrbrief-Chronik ist dagegen der Rückblick. Dabei wäre eine gute Mischung aus Rückblick und Ausblick in das neue Jahr für die Leser interessanter.
Denn interessiert es wirklich noch jemanden, im Dezember 2014 auf Aktivitäten von Dezember 2013 zu schauen? Sinnvoller wäre doch, etwa mit einem Bild der fröhlichen Sternsinger vom vergangenen Jahr auf die demnächst wieder anstehende Aktion hinzuweisen und Kinder zum Mitmachen einzuladen. Der reine Rückblick wendet sich fast ausschließlich an die Insider. Ein so aufwändig gestalteter Pfarrbrief aber muss die ganze Gemeinde im Blick haben, also auch die, die nicht regelmäßig zur Kirche gehen. Deshalb muss er informieren über das aktuelle und das geplante künftige Gemeindeleben, über Angebote, Gottesdienste, Veranstaltungen und Menschen. Und er sollte zum Mitmachen einladen.
Titelseite
Etwas überfüllt wirkt diese Titelseite. Der Leser erfährt zwar, welches Produkt er in Händen hält. Passend zum Weihnachtsbrief zeigt das Titelbild eine Krippe aus einer der Gemeinden im Pfarrverband. Und natürlich passt auch der Hinweis auf das Friedenslicht mit dazu ausgewähltem Gebet zum Anlass. Trotzdem ist auf der Seite zuviel in zu vielen unterschiedlichen Schriften untergebracht. Hier fehlt es an optischer Ruhe und Ordnung.
Gelungen
Bild 1:
Eine umfangreiche Sanierungsmaßnahme findet ihren Abschluss. Das ist ein guter Anlass, der Gemeinde die Bauabschnitte, Arbeiten und Kosten zusammengefasst vorzustellen. Was ist passiert mit dem Geld, das schließlich auch von den Menschen vor Ort kommt? Der Pfarrbrief ist das richtige Medium, auf diese und weitere Fragen Antworten zu geben.
Bild 2:
Die Leser, große wie kleine, zu beteiligen und einzubinden, ist eine wertvolle Initiative bei der Pfarrbriefarbeit. So ein Rätsel weckt Interesse und schafft Verbindung zwischen Redaktion und Lesern. Ein kleiner Gewinn ist natürlich zusätzlicher Anreiz fürs Mitmachen.
Bild 3:
Eine rege Gruppe im Pfarrverband sind offenkundig die Senioren. Auf zwei Seiten werden ihre Aktivitäten vorgestellt, aber eben auch Zeit und Ort der regelmäßigen Treffen. So können sich interessierte Pfarrbrief-Leser einfach mal dazugesellen und reinschnuppern in diese Gemeinschaft.
Ausbaufähig
Bild 1:
Von Aufbau und Struktur ist diese Seite ein richtig gutes Vorzeigeexemplar. Das Verhältnis von Text und Bild stimmt, die Gliederung ist gelungen. Aber leider sind die Aktivitäten, über die hier berichtet wird, viel zu lange her. Das schöne Bild würde sich vielmehr als Einladung zur nächsten Sternsingeraktion eignen.
Bild 2:
Der Rückblick auf den Betriebsausflug der Mitarbeiter weckt sicher bei den Teilnehmern schöne Erinnerungen. Im Pfarrbrief hat dieser Beitrag aber wenig zu suchen. Er ist für den internen Gebrauch geeignet, nicht aber für die „breite Öffentlichkeit“. Die müsste viel eher auch im Weihnachtsbrief einen Überblick erhalten können, wann in welcher Gemeinde regelmäßig Gottesdienste gefeiert werden.
Bild 3:
Neun Fotos auf einer DIN A 5-Seite – das ist eindeutig zu viel des Guten! Sicher ist es nett, zum Jahresende an schöne Ereignisse im Gemeindeleben wie Fronleichnam und das fröhliche Pfarrfest erinnert zu werden. Dann aber bitte mit aussagekräftigen, weniger, aber größeren Fotos und in angemessenem Verhältnis zwischen Text und Bild.
Allgemeine Informationen
- Erscheinungsweise: einmal jährlich im Dezember
- Auflage: 3000
- Umfang: 64 Seiten
- Format: DIN A 5
- Verteilung: an alle Haushalte
Kontakt zur Redaktion: Pfarrverband Schweitenkirchen, Kirchenweg 4, 85301 Schweitenkirchen, E-Mail: PV-Schweitenkirchen@ebmuc.de.