Trümmer, Schutt, eingestürzte Häuser. Autos mit Särgen auf den Dächern. Menschen, die mit Infusionen unter aufgespannten Plastikplanen kauern. Menschen, die in überfüllten Räumen liegen, mit provisorischen Beinschienen aus Karton, fixiert mit Klebeband. Und schwerverletzte Menschen, die auf Tragen in Militärmaschinen gerollt, ausgeflogen werden. An einem Samstag war es, als die Erde auf Haiti bebte. Vor allem in den Regionen Nippes, Sud und Grand-Anse. In den Städte Les Cayes und Jérémie, die darin liegen. Mit einer Stärke von 7,2. Dabei starben mehr als 2000 Menschen. Über 6000 sind verletzt.
Monika Stockheim ist Länderreferentin für Haiti und Teamleiterin Lateinamerika und Karibik im Kindermissionswerk. Sie berichtet über die Situation vor Ort: „Das ganze Ausmaß dieser Naturkatastrophe ist noch nicht absehbar. Die Lage vor Ort ist sehr unübersichtlich und chaotisch. Wir sind sehr besorgt über die Situation der Kinder in den betroffenen Gebieten." Barbara Küpper, Länderreferentin für Haiti bei MISEREOR schildert die Lage so: „Unsere Partner berichten, dass es kaum Möglichkeiten zur medizinischen Versorgung der Verletzten gibt, da die Situation in den Krankenhäusern und Gesundheitssituation aufgrund der katastrophalen sozialen und politischen Lage bereits vor dem Erdbeben völlig unzureichend war."
Haiti – Ein instabiles Land
Erst 2016 war es, als der Hurricane Matthew die Küstenstadt Les Cayes zerstörte. Und 2010, als die Erde heftig bebte. Doch bereits vor diesen Katastrophen litten die Menschen in der Region. „Haiti ist eines der ärmsten Länder der Erde und derzeit in einer schweren humanitären und politischen Krise. Korruption, Gewalt, Unruhen und Bandenkriminalität sind leider an der Tagesordnung", sagt Monika Stockheim vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Die politischen Verhältnisse sind instabil. Die Corona-Infektionen zuletzt stark angestiegen.
Hilfen, die die Menschen aktuell vor Ort brauchen
Das Hilfswerk MISEREOR und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ stehen mit einheimischen Partnerorganisationen in Kontakt, um schnell und effektiv helfen zu können. Zahlen Soforthilfen für Verletzte und Obdachlose. Doch vor Ort werden dringend Medikamente, medizinisches Versorgungsmaterial, Nahrungsmittel und Notunterkünfte gebraucht. Sanitäre Einrichtungen müssen schnell wieder aufgebaut, die Wasserversorgung wieder hergestellt werden.
Diese Hilfen plant MISEREOR für den Wiederaufbau
Langfristig plant MISEREOR Wiederaufbauhilfen für zerstörte Häuser, Schulen, Gesundheitseinrichtungen. „Die gute und hoffnungsvolle Nachricht in dieser verzweifelten Lage ist, dass die erdbebensicheren Häuser, die nach dem Erdbeben von 2010 im ganzen Land mit Unterstützung von MISEREOR aufgebaut wurden, dem starken Erdbeben am Samstag stand gehalten haben", erklärt Barbara Küpper von MISEREOR. „Wir hoffen daher, dass wir beim Wiederaufbau das Wissen um Möglichkeiten zur erdbebensicheren Bauweise mit lokalen Materialien noch stärker verbreiten können". In der letzten Zeit hatte MISEREOR in den betroffenen Gebieten dabei geholfen, zu vermeiden, dass sich die Pandemie weiter ausbreitet. Dass Bürger nachhaltig mit Lebensmitteln versorgt werden. Die Wasserversorgung verbessert wird.
Diese Hilfen plant das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ für den Wiederaufbau
Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ will langfristig helfen Schulen und andere Infrastruktur wieder aufzubauen, damit Kinder und Jugendliche einen geregelten Schulalltag haben. Sowohl 2016 nach dem Wirbelsturm Matthew im Südwesten des Landes als auch nach dem Erdbeben 2010 unterstützte es die Kinder, die damals betroffenen waren über die Partner vor Ort. Vor allem baute es Schulen in und um Port-au-Prince wieder auf. Förderschwerpunkt war auch die Traumabewältigung vieler Mädchen und Jungs. Aktuell unterstützt das Hilfswerk der Sternsinger in Haiti jährlich mehr als 30 Projekte mit einer Fördersumme von etwa 2,5 Millionen Euro. Im Mittelpunkt stehen dabei Bildungsprogramme zum Kinderschutz und zur Umsetzung von Kinderrechten.
Mit Ihrer Spende können Sie helfen.
MISEREOR
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Stichwort: Haiti Erdbeben
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Kindermissionswerk „Die Sternsinger“
Pax-Bank eG
Stichwort „Haiti"
IBAN: DE 95 3706 0193 0000 0010 31
BIC: GENODED1PAX
Ronja Goj, PM Kindermissionswerk „Die Sternsinger“, PM MISEREOR, In: Pfarrbriefservice.de