Wir kennen das Phänomen alle: Gerade im kirchlichen Umfeld benutzen wir ganz selbstverständlich Begriffe und nennen Namen. Die Frage „Was ist das eigentlich?“ könnten wir aber vielfach nicht auf Anhieb beantworten. Umso wichtiger, solch „sichere Themen“ zu erkennen und hin und wieder näher zu beleuchten. So wie der Kirchberger Gemeindebrief es am Beispiel der Katholischen Akademie vormacht.
Hätte man Menschen in der Pfarrei befragt, wäre der Name „Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen“ sicherlich einigen bekannt gewesen. Dass der Gemeindebrief einen genaueren Blick durch die Lupe wirft und den neuen, aus der Gemeinde stammenden Direktor zu seiner Arbeit in der Akademie befragt, ist ein Gewinn für alle Leser. Die, die Bescheid wissen, vertiefen ihre Kenntnis. Und wer bisher nur den Namen wußte, erfährt Neues, Interessantes und Wichtiges über eine Institution in der Nähe.
Titelseite
Aufgrund vieler guter Elemente erhält diese Titelseite eine positive Gesamtnote. Denn sie sagt deutlich, um welches Produkt es sich handelt, stimmt mit einem passenden Foto und Zitat auf die Erscheinungszeit ein und bietet – besonders gelungen – wohldosierte Appetithappen auf den Inhalt. Alles gut soweit, wäre da nicht das Durcheinander der Schriften. Das stört leider die gute Optik und schafft unnötige Verwirrung.
Gelungen
Bild 1: Aus drucktechnischen Gründen sind die Pfarrbrief-Umschlagseiten farbig, der Inhalt dagegen schwarz-weiß. So bietet es sich an, Impressionen des bunten Gemeindelebens auf den Farbseiten unterzubringen. Sehr gut, dass das im vorliegenden Beispiel nicht übertrieben wird! Zwei Fotos von besonderen Ereignissen und kurze, erläuternde Bildunterschriften sind das ideale Maß für diese bunte Seite.
Bild 2: Es wurde im Einstieg schon gesagt: Die Rubrik „Was ist das eigentlich?“ wäre eine wertvolle Einrichtung in jedem Pfarrbrief. Dass hier die Chance genutzt wird, die Katholische Akademie in Form eines Interviews lebendig vorzustellen, ist ein zusätzliches Plus. Getoppt wird das noch von der Tatsache, dass es sich beim Gesprächspartner um ein „Kind der Gemeinde“ handelt, um jemanden also, der sicher vielen Lesern bekannt ist.
Bild 3: Zum Jahresende via Pfarrbrief allen Aktiven der Gemeinde ein Dankeschön auszusprechen, ist eine gute Idee. Die vorliegende Form ist eine gelungene, lesenswerte Alternative zur bloßen Aufzählung. Hier werden nämlich nicht nur die Engagierten selber angesprochen. Alle Leser, beispielsweise auch neu Zugezogene oder unregelmäßige Kirchgänger erfahren auf ansprechende Art und Weise, wer in der Gemeinde was tut und warum das so wichtig ist.
Hinweis: Aus rechtlichen Gründen sind Gesichter auf den Fotos teilweise unkenntlich gemacht.
Ausbaufähig
Bild 4: Die Rubriken-Titel sind gut gewählt. „Freud und Leid in unserer Gemeinde“ sagt eindeutig, welche Informationen zu erwarten sind. Und die Frage „Wann begegnen wir Gott?“ regt zum eigenen Fragen und Nachdenken an. Schade allerdings, dass diese Seite optisch nicht zum Verweilen anregt. Schriften-Chaos und Textblock motivieren eher zum schnellen Weiterblättern. Da fehlt es eindeutig an einem klaren Schriftbild und an einer aufgelockerten Seitengestaltung, etwa durch ein Symbolbild. Dafür müsste dann textlich gekürzt oder von der Platzierung her umgeschichtet werden.
Bild 5: Der Lockerungs-Hinweis gilt auch für die Ökumene-Seite. Die wertvolle Idee und Gelegenheit, den Blick über die eigene Kirchturmspitze auf die evangelischen Nachbarn zu richten, geht in der völlig "ausgetrockneten" Bleiwüste unter. Wenigstens eine kleine "Wasserpfütze", etwa in Gestalt eines Fotos von „Ökumene-Bischof“ Feige, machte die Seite anschauens- und lesenswerter.
Bild 6: „Tipps und Termine“ ist grundsätzlich eine gute Titelzeile für Veranstaltungshinweise im Pfarrbrief. Darunter aber auch alle Gottesdienste aufzuführen, ist weniger geeignet. Die Gottesdienstordnung als wesentlicher Kern des Gemeindebriefs sollte besonders hervorgehoben und deutlich kenntlich gemacht werden. Und besondere Vorsicht bei den Terminen: Dass der 8. und der 10. Januar als Sonntage aufgeführt sind, ist ein entschuldbares Versehen, darf aber nicht häufiger vorkommen!
Allgemeine Informationen:
- Erscheinungsweise: dreimal pro Jahr
- Auflage: 450 Exemplare
- Umfang: 20 Seiten
- Format: DIN A 5
- Verteilung: durch Ehrenamtliche in die katholischen Haushalte und Veröffentlichung auf der Homepage
- Kontakt zur Redaktion: Katholische Pfarrgemeinde „Maria Königin des Friedens“, Neumarkt 23, 01807 Kirchberg, E-Mail: info@mdkf-k.de.