Hinter den „Zwitis“ in unserer Überschrift verbergen sich keineswegs falsch geschriebene Süßigkeiten. Vielmehr sind die wertvollen „Zwischentitel“ gemeint. Das sind jene kurzen Überschriften, die jeden noch so langen und auf den ersten Blick optisch öden Text auflockern, strukturieren und damit lesenswert machen.
Und genau solche „Zwitis“ sind es, die dem „Fischerbrief“ aus Benrath-Urdenbach unbedingt noch fehlen. Dieser Pfarrbrief, der erste gemeinsame seit Zusammenlegung der Pfarreien, enthält so viele interessante, informative Beiträge. Erfreulicherweise wenden die sich auch nicht nur an Insider und regelmäßige Kirchgänger. Die Redaktion blickt über diese Zielgruppe weit hinaus, bietet eine abwechslungsreiche Themenpalette. Leider aber in Gestalt viel zu trockener Textwüsten, denen es an wertvollen „Zwiti“-Oasen mangelt.
Titelseite
„Fischerbrief“ – was für ein origineller Name für einen Pfarrbrief! Dieser erste optische Eindruck lässt gespannt weiterlesen, erst recht nach der Lektüre des Geleitworts von Pastor Vollmer, der den Pfarrbrief-Titel näher erläutert. Es handelt sich um eine Premieren-Ausgabe: ein gemeinsames Produkt für die zum Kirchengemeindeverband zusammengefassten Pfarreien.
Gelungen
Bild 1: Sehr schön wird hier beschrieben, welche Tücken es auf dem Weg zu einem neuen, gemeinsamen Pfarrbrief zu überwinden gilt. Dabei tritt die Redaktionsarbeit heraus aus dem „geheimen Kämmerlein“, wird transparent und damit vielleicht etwas nachvollziehbarer für die Leser. Dass die dann auch um Reaktionen gebeten werden, ist ein wichtiger Baustein für eine tragfähige Brücke zwischen Pfarrbrief-Machern und den Lesern. Schade nur, dass auch diesem gelungenen Beitrag die optische Auflockerung fehlt!
Bild 2: Eine flotte Überschrift, dazu zwei aussagekräftige Fotos – diese gute Kombination macht neugierig auf den Text. Und so gelangen die Informationen über die Frauengemeinschaft sicher an viele Leser, die dann auch selber zum Mitmachen eingeladen sind.
Bild 3: Auch der Ministranten-Bericht wendet sich nicht nur an die Mitglieder der Gruppe, sondern spricht alle Leser an. Wer könnte nach der Lektüre immer noch meinen, Messdiener wären eine aussterbende Spezies! Ein gelungener Beweis, dass Überschrift und Text in einem Pfarrbrief nicht unbedingt „bierernst“ verfasst sein müssen. Was allerdings hier wie auch beim vorigen Beispiel fehlt, sind die Bildunterschriften.
Hinweis: Aus rechtlichen Gründen sind die Gesichter auf den Fotos unkenntlich gemacht.
Ausbaufähig
Bild 4: Originell, pfiffig, mit einigen Augenblinzlern ist dieser Beitrag geschrieben. Eine echte Freude, ihn zu lesen – wenn man denn den Schritt über die Hürde der Bleiwüste gewagt hat. Solche Aufmachung verhindert leider den unbeschwerten Zugang zum Beitrag. Hier fehlen Zwischentitel und ein auflockerndes Bild.
Bild 5: Über drei Seiten geht die – eigentlich auch ganz nette! – Geschichte für Kinder. Aber mal ehrlich: Welches Kind lässt sich heute noch von so lieblos aufgemachten Kinderseiten ansprechen? Entweder gehören da Pep und ordentliche Gestaltung hinein, oder man verzichtet lieber ganz auf die Ansprache der Kinder.
Bild 6: Und noch so ein Beispiel: Gleich vier Seiten umfasst der Beitrag über das Kolping-Treffen in Köln. Schon allein das ist des Guten zu viel. Erst recht dann, wenn der umfangreiche Text nur durch zwei wenig aussagestarke, viel zu kleine Fotos belebt wird. Solche „Romane“ müssen für den Pfarrbrief unbedingt überarbeitet und gekürzt werden.
Hinweis: Aus rechtlichen Gründen sind die Gesichter auf den Fotos unkenntlich gemacht.
Allgemeine Informationen
- Erscheinungsweise: zweimal jährlich zu Beginn der Adventszeit und zu Ostern
- Auflage: 6.000 Exemplare
- Umfang: 72 Seiten
- Format: DIN A 5
- Verteilung: durch Ehrenamtliche an die Gemeindemitglieder sowie durch Auslage in Kirchen und örtlichen Geschäften und Praxen
- Kontakt zur Redaktion: Katholischer Kirchengemeindeverband Benrath-Urdenbach, c.o. Wolfgang Schürmeyer, Urdenbacher Acker 17, 40593 Düsseldorf, E-Mail: wolfgang@schuermeyer.de