„Als der Krieg nach Rondo kam“
Eine Bilderbuch-Rezension von Markus Tomberg
Rondo ist kreisrund: eine ganz besondere Stadt. In ihr herrschen Eintracht, Frieden und Harmonie, die Menschen sind voller Fantasie und Kreativität. Sogar die Natur ist fantastisch: Mitten in Rondo gibt es ein Gewächshaus voll mit singenden Blumen. Das ist die große Sehenswürdigkeit in Rondo!
In dieser Stadt leben die Freunde Danko, Fabian und Sirka. Auch sie sind Fantasiewesen: Danko hat die Gestalt einer Glühbirne, Fabian ist aus einem Luftballon gemacht und Sirke ist eine aus Papier gefaltete Taube. In der fantasievollen Stadt Rondo erzählen sich die Freunde gern Geschichten.
In diese wunderbare Stadt bricht Unheil: „Der Krieg kommt in die Stadt“, so steht es im Buch geschrieben. Es wird dunkel und laut, Panzer und Raketen verbreiten Angst und Tod. Die singenden Blumen können nicht mehr singen, sondern verwelken. Die Freunde Danko, Fabian und Sirka wollen gegen den Krieg kämpfen, doch der ist stärker. Er hat kein Herz und kann mit Waffen nicht besiegt werden!
Im Gewächshaus der singenden Blumen, die mittlerweile verstummt sind, hat Danko eine Idee. Die Blumen brauchen Licht! Erfinderisch wie er ist, bockt er ein Fahrrad auf. Sein Dynamo liefert Strom und Licht. Da wird es nicht nur heller, sondern die Blumen fangen wieder an zu singen!
Mehr noch: Auch der Krieg hat Angst vor dem Licht. Die Bewohner der Stadt bauen deshalb eine ungeheuer große Lichtmaschine. Und dann kämpfen die Bewohner nicht mehr mit Waffen gegen den Krieg. Sie schicken dem Krieg ihr Licht entgegen. Und tatsächlich: Da, wo das Licht ist, gibt es keinen Platz mehr für die Dunkelheit des Krieges. Wo Licht ist, kann kein Krieg sein. Der Krieg ist vollständig besiegt.
Aber der Krieg hat Spuren hinterlassen. Rondo ist jetzt eine andere Stadt. Alles Zerstörte wird zwar wieder aufgebaut und die singenden Blumen singen wieder. Aber die drei Freunde tragen Wunden davon und alle Bewohner haben traurige Erinnerungen an die Kriegszeit. Rote Mohnblumen wachsen überall und erinnern an die Toten.
Das Buch des ukrainischen Künstlerpaares Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw ist 2015 entstanden und 2022 erstmals auf Deutsch erschienen. Es verzichtet vollständig auf Bezüge zum Ukrainekrieg und benennt keine Schuldigen. Der Krieg selbst ist der Gegner, der nur mit Fantasie und Kreativität besiegt werden kann. Dafür wirbt das Buch eindrucksvoll – absolut lesens- und bedenkenswert!
Bibliografische Daten
Als der Krieg nach Rondo kam
Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw
Gerstenberg Verlag
Erscheinungsdatum in Deutschland: 19.9.2022, Hildesheim
40 Seiten
ab 5 Jahren
ISBN 978-3-8369-6203-2
EUR 18,00 [D]
Markus Tomberg, In: Pfarrbriefservice.de
Datei-Info:
Dateiformat: .rtf
Dateigröße: 0,05 MB
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Text: Markus TombergIn: Pfarrbriefservice.de