Befreit aus der Macht des Todes
Das Osterbild der orthodoxen Kirche
Wenn in Bildern die Auferstehung Christi dargestellt wird, sehen wir meist die drei Frauen vor dem leeren Grab oder einen Christus, der aus dem Grab heraussteigt.
Ganz anders in der orthodoxen Kirche. Dort ist die sog. Höllenfahrt Christi die Feststagsikone der Osternacht. Mit diesem Bild ist das Ereignis dargestellt, von dem wir im Credo sprechen, wenn wir sagen "er ist hinabgestiegen in das Reich des Todes".
Im Judentum vermutete man die Toten in einem unterirdischen, trostlosen Schattenreich, in dem sie sogar von Gott verlassen waren. Christus sprengt nach seinem Tod die Tore dieser Unterwelt auf und befreit die Verstorbenen aus ihrem Gefängnis.
In einem Osterlied singen wir: "Er hat zerstört der Höllen Pfort, die Seinen all herausgeführt und uns erlöst vom ewgen Tod." (GL 326,2) .
Im Gegensatz zu den westlichen Osterbildern, die meist den Moment der Auferstehung darstellen, geht es bei der orthodoxen Osterikone um die Auswirkung der Auferstehung Christi für uns. Dargestellt wird unsere Befreiung aus der Macht des Todes, unsere Befreiung von all dem, was uns gefangen hält und somit von Gott trennt.
Katharina Wagner, In: Pfarrbriefservice.de
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Text: Katharina WagnerIn: Pfarrbriefservice.de