Dein Geist schmückt die Menschenseele
Mein Gott, woher kommst du?
Wie kommst du in meine verschlossene Wohnung?
Seltsam ist es, es übersteigt Rede und Verstand.
Dass du plötzlich in meinem Innern dich niederlässt,
dass du aufleuchtest und als Licht erscheinst in mir
wie der hell blinkende Vollmond,
das macht mich sinnenlos und sprachlos, mein Gott.
Ich weiß, dass du es bist, der gekommen ist,
die zu erleuchten, die in der Finsternis sind.
Ich gerate außer mir und verliere Verstand und Worte,
wenn ich das Wunder schaue, das mir fremd bleibt
und alle Wirklichkeit und alle Rede übersteigt.
Gepriesen seist du, o Gott.
Du senktest in mein Herz das Licht deines Willens.
Den Baum des Lebens pflanztest du in mich ein.
Du schufst mich um zu einem Himmelsgarten
inmitten der geschaffenen Wesen.
Du gabst mir einen anderen Geist,
Raum gabst du in mir deinem heiligen Geist,
dem wunderbaren Baum des Lebens.
Du setztest ihn ins Erdreich einer Menschenseele,
er schlägt nun Wurzeln. Schaff sie um zu deinem Garten.
Dein Geist schmückt sie mit herrlichen Gewächsen:
mit Bäumen und mit Frucht,
mit bunten, blühenden Blumen.
Mit dufterfüllten Lilien: mit Demut, Frieden, Freude,
mit Sanftmut, auch mit Leid und Traurigkeit
und mit dem hellen Glanze deiner Gnade,
die alles, was in ihrem Garten lebt, in Licht verwandelt.
Symeon, 949-1022 (auch Symeon, der Theologe genannt)
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Text: SymeonIn: Pfarrbriefservice.de