Dem Wunder die Hand hinhalten
Wie aus dem Staunen der Glaube wachsen kann
„Nicht müde werden,
sondern dem Wunder
leise wie einem Vogel
die Hand hinhalten.“ (Hilde Domin)
Es braucht Behutsamkeit, will ich Wunder erleben, Aufmerksamkeit und Feingefühl, will ich dem Geheimnis des Menschen und der Geschichte auf die Spur kommen. Der Frühling lässt uns staunen, wie sich die Natur entfalten kann, wie Leben wächst und seine Kraft entwickelt. Nicht marktschreierisch und laut entfaltet sich das Leben, wer Wunder erleben will, der wird eher ans Ziel kommen, wenn er sich führen lässt.
Mehr als was wir sehen
Wir stehen in den Tagen der Fastenzeit und bereiten uns auf das Osterfest vor. An diesem Fest feiern wir das Wunder, dass der gekreuzigte Christus zum Leben auferstanden ist. Es ist das Fest, das über den Horizont irdischen Lebens hinausweist, das davon spricht, dass es mehr gibt als das, was wir vordergründig sehen. Es lässt uns ahnen, dass der Verstand und die mathematisch-naturwissenschaftlichen Methoden Ergänzung brauchen durch die Fähigkeit, staunen zu können und die Bereitschaft, hinter die Fassaden der Wirklichkeit schauen zu wollen.
Ich wünsche Ihnen in diesen Tagen und Wochen, dass es Ihnen gelingt, immer wieder einmal ins Staunen zu kommen, damit aus dem Staunen über die Wunder des täglichen Lebens der Glaube an den lebendigen Gott wachsen kann.
Franz Kraft, Pfarrer
Quelle: Pfarrbrief der Pfarreiengemeinschaft „Christus, der Weinstock“, Erlenbach am Main, Ausgabe 1/2013, www.pfarreien-erlenbach.de, In: Pfarrbriefservice.de
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Dateigröße: 0,02 MB
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Text: Franz KraftIn: Pfarrbriefservice.de