Die Kraft des Heiligen Geistes

Die biblische Pfingstgeschichte berichtet von dem Geburtstag der Kirche und zeigt: Die Predigt von Jesus Christus kommt bei unterschiedlichen Menschen an; sie begeistert, schafft Gemeinschaft und setzt in Bewegung. Christen und Christinnen führen diese erstaunliche Wirkung auf die schöpferische Kraft des Heiligen Geistes zurück. Gottes Geist, den sich viele weiblich denken (das hebräische Wort „ruach“ ist weiblich), wird in der Bibel als dynamisch geschildert: Er ist belebend wie der Hauch des Atems, kraftvoll wie der Sturm, verzehrend wie das Feuer. Er bedient sich der Predigt oder der Texte, die zunächst nichts als eine Ansammlung toter Buchstaben sind. So kann man den 23. Psalm "Der Herr ist mein Hirte" ein Leben lang lesen und hören, ohne dass er einen berührt. Erst der Geist kann solche Worte so lebendig machen, dass Menschen in ihrer Lebenssituation begreifen: Wir sind gemeint. Wenn der Heilige Geist schöpferisch wird, wenn Gott in Aktion tritt, wird das Wort verstanden, ergreift und verwandelt es seine Hörer. Aber diese dolmetschende Funktion des Geistes lässt sich nicht organisieren. Er weht, wo er will, und kann nur erbeten werden: "Veni creator spiritus!", "Komm, Schöpfer, Heiliger Geist!"

Andere Zeiten, Magazin zum Kirchenjahr, www.anderezeiten.de

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Das Schwerpunktthema für Juni 2008

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Text: Andere Zeiten, Magazin zum Kirchenjahr
In: Pfarrbriefservice.de