Funktionaler Analphabetismus: Wie kann das sein?

Soziale Gründe

Viele Betroffene haben Eltern ohne einen Schulabschluss oder sind in sozial schwierigen Verhältnissen aufgewachsen. Sie kennen Gewalt, finanzielle Probleme und familiäre Ablehnung. Sie hatten zu Hause wenig Hilfe bei schulischen Problemen und beschreiben ihre Schulzeit als quälend.

Keine Lese- und Schreibvorbilder

Es gibt aber auch Menschen, die aus einer intakten Familie kommen und funktionale Analphabeten sind. Wenn die Eltern kein Interesse am Lesen und Schreiben zeigen, überträgt sich das häufig auf die Kinder. Das bremst die Neugier und macht das Lernen schwierig.

Pädagogische Überforderung

Funktionale Analphabeten haben in den meisten Fällen einen Schulabschluss. Ihre Schwäche haben sie zum Beispiel durch mündliche Leistungen ausgeglichen, manche sind durch eine wohlwollende Benotung irgendwie durchgekommen. Dabei ist eine einseitige Schuldzuweisung in Richtung der Lehrkräfte nicht richtig. Viele Schulen stehen heute vor großen Herausforderungen: Sie suchen Lösungen für Kinder, die ungünstige Bedingungen für das Lesen und Schreiben mitbringen. Schüler kommen mit sehr unterschiedlichen Kenntnissen in die Grundschule und diese müssen ausgeglichen werden. Dabei müssen nicht nur Fachkräfte, sondern auch Eltern das Lernen aktiv begleiten.

Gesundheitliche Ursachen

Wer eine ärztlich diagnostizierte Teilleistungsstörung wie Legasthenie hat, gilt im engeren Sinne nicht als funktionaler Analphabet. Dann liegen neuronale Störungen vor, die es den betroffenen Personen erschweren, Buchstaben und Zeichen zu Wörtern zusammenzufügen. 

Quelle: www.ichance.de, Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V., In: Pfarrbriefservice.de

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Das Schwerpunktthema für September und Oktober 2018

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