Gott im Unpassenden
Das passt ja nun überhaupt nicht zusammen. Weihnachten und Kontaktbeschränkung. Weihnachten und Gesangsverbot in den Kirchen und anderswo. Weihnachten und minimierte Geschenke-Einkaufsmöglichkeiten.
Um wie viel weniger passen der Tod eines geliebten Menschen und Weihnachten zusammen. Oder das Beatmet-werden-müssen auf der Intensivstation. Der schwere Unfall auf der Autobahn, die Insolvenz des Arbeitsgebers.
Ach, die Was-nicht-zu-Weihnachten-passt-Liste ist lang: schlimme Diagnosen, Seitensprünge, Streit mit den Nachbarn, Ehekrach, Sticheleien, Hunger, Krieg, Ausbeutung, Gewalt, Flüchtlingslager, Kinderarbeit, Tsunamis und andere Naturkatastrophen...
Genau genommen passt nichts von dem an auch nur einem Tag im Jahr. Aber an Weihnachten ist es besonders schlimm.
Doch schon beim allerersten Weihnachten war es genauso. Nichts war nach menschlichem Ermessen dem göttlichen Kind auch nur annähernd passend.
Gott kam nicht in ein gemachtes Wohlfühlnest. Er kam in eine gebrochene Welt. Und die Botschaft lautet: Wie gut oder schlecht die Umstände sein mögen – wir sind nicht allein. Gott ist da! Unter uns. Wie passend. Wie tröstlich.
Andrea Wilke, In: Pfarrbriefservice.de
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Text: Andrea WilkeIn: Pfarrbriefservice.de