Impulstexte für die Sonntagsevangelien im Oktober 2024

Sonntag, 06. Oktober

Dankbar, zum Beispiel

Dankbar, zum Beispiel
für das helle Licht des Morgens,
das sich durchsetzt gegen die
zagende, zaudernde Dunkelheit.

Dankbar für das Vertrauen,
für das Zutrauen des Kindes,
das arglos und klar
mich aufnimmt in seine Welt.

Dankbar, dass ich mich bewegen kann,
dankbar, dass ich dir begegnen kann,
dankbar, dass ich leben kann:
Erntedank für mein Sein.

Dorothee Sandherr-Klemp 
aus: Magnificat. Das Stundenbuch 10/2024, Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer; www.magnificat.de In: Pfarrbriefservice.de

Sonntag,13. Oktober

„Da sah ihn Jesus an, umarmte ihn und sagte …“

Nehmen wir das Wort Jesu vom Nadelöhr eigentlich ernst?
Müssen wir es ernst nehmen?
Was sonst kann damit gemeint sein?
Welches Schlupfloch könnte ich finden?

Unbehaglich, dieses Evangelium.
Nehme ich es auch nur ansatzweise ernst,
muss ich anders auf meinen Besitz,
auf mein Haben schauen.

Jesus zwingt niemanden –
sondern lädt den Suchenden,
den er umarmt,
liebevoll ein.

Dorothee Sandherr-Klemp (zu Mk 10,17–39)
aus: Magnificat. Das Stundenbuch 10/2024, Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer; www.magnificat.de In: Pfarrbriefservice.de

Sonntag, 20. Oktober

Heilige Unordnung

Klar, die „Donnersöhne“ aus angesehener Familie,
die sich berufen fühlen und stark –
bereit, den Becher bis zur Neige zu trinken –
sie werden einmal die Ehrenplätze bekommen
im Himmelreich!
So muss es einfach sein.
Oder etwa nicht?

Die anderen Zehn reagieren unentspannt.
Auch sie denken noch hierarchisch.
Jesus wendet sich an sie:
Hierarchie, heilige Ordnung,
können Menschen nicht schaffen;
in der Jesus-Gemeinschaft
werden die Plätze von Gott allein verteilt.

Erste und Große sind Diener und Sklaven –
die Übersehenen, die Unerwarteten!
Der bevorstehende Tod Jesu wird es zeigen:
Der Lösepreis seines Sklavenlebens
kommt nicht dem engen Kreis zugute,
es dient allen –
als „Lösegeld für viele“.

Dorothee Sandherr-Klemp (zu Mk 10,35–45)
aus: Magnificat. Das Stundenbuch 10/2024, Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer; www.magnificat.de In: Pfarrbriefservice.de

Sonntag, 27. Oktober

Trostinsel

Wie eine Insel ragt sie heraus,
aus dem grauen Meer der Ängste –
die Trostschrift des Jeremia.

Eine Insel des Friedens entsteht,
ein Eiland fürsorglicher Liebe
und zärtlicher Väterlichkeit.

„Seht, ich bringe sie heim …
Darunter Blinde und Lahme,
Schwangere und Wöchnerinnen.“

Was Adonai hier dem Volk ankündigt,
trägt und heilt verletzte Menschen bis heute:
heimgeführt werden aus Fremde und Deportation.

Stricke und Lasten abwerfen können,
zusammenfinden, in Ruhe und Sicherheit leben,
getrost da sein ohne Terror und Angst.

„Weinend kommen sie
und tröstend geleite ich sie.“
Gott selbst birgt sie an seiner Brust.

Dorothee Sandherr-Klemp (zu Jer 31,7–9)
aus: Magnificat. Das Stundenbuch 10/2024, Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer; www.magnificat.de In: Pfarrbriefservice.de

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Text: Dorothee Sandherr-Klemp, aus: Magnificat. Das Stundenbuch 10/2024, Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer; www.magnificat.de
In: Pfarrbriefservice.de