Mia und das Martinsleuchten
Eine Geschichte über kleine und große Laternen
„Bekomme ich bitte ganz viel gelbes Papier für meine Laterne? Der heilige Martin hat den Menschen doch viel Licht gebracht und deswegen muss meine Laterne auch hell werden.“ Mia ist mit Feuereifer beim Laternenbasteln für Sankt Martin in der Kita dabei. Sie könnte noch ewig weiterbasteln, damit sie eine ganz besonders schöne Laterne bekommt. Aber schon steht Mama in der Tür, um sie abzuholen. Stolz und ganz vorsichtig trägt Mia ihre Laterne vor sich her – beinahe hätte sie gar nicht bemerkt, dass ihre Nachbarin, Frau Stark, ihnen entgegenkommt. „Oh, du trägst aber eine schöne Martinslaterne! Hast du die selbst gemacht?“, spricht Frau Stark sie auch schon an. „Ja, ich habe extra den heiligen Martin darauf gemacht und ganz viel gelb drum herum – weil Sankt Martin den Menschen doch so viel Licht gebracht hat. Er hat vielen geholfen und hat den Menschen von Jesus erzählt. Das war für sie bestimmt wie ein Licht in der Dunkelheit“, erzählt Mia eifrig.
Von kleinen und großen Laternen
„Seid ihr denn jetzt schon auf dem Weg zum Martinsleuchten? Ihr seid aber früh dran!“, sagt Frau Stark. Martinsleuchten – was ist denn das? Davon hat Mia noch gar nichts gehört. Ja, den Martinszug kennt sie und auch ein Martinsfeuer, aber Martinsleuchten? Vielleicht meint Frau Stark ja das Feuer, überlegt sie kurz, weil das leuchtet ja auch ganz weit. Mia will es nun aber genau wissen: „Martinsleuchten – was ist denn das, Frau Stark?“ – „Sag bloß, ihr habt die Plakate beim Bäcker nicht gesehen?“, fragt Frau Stark entgeistert. „Die Grundschule am Vogelberg lädt doch alle heute Abend um 18 Uhr zum Martinsleuchten ein. Sie haben die Fenster der Schule besonders gestaltet und bringen sie dann zum Leuchten. Die ganze Schule wird zu einer großen Laterne. Ich muss mich jetzt beeilen, weil ich noch zum Einkaufen muss und danach Paul und Sophie, meine Enkelkinder, abhole. Wir gehen dann miteinander dorthin. Viel Freude dir noch mit deiner Laterne, Mia!“ Und schon ist Frau Stark weitergegangen.
Alle Fenster leuchten
„Mama, bitte lass uns zu diesem Leuchten gehen. Ich will unbedingt diese große Laterne sehen. Und meine Laterne kann ich doch da auch schon mitnehmen. Meine kleine Laterne zu der ganz großen und dann leuchten wir zusammen für Sankt Martin.“ „Eigentlich gar keine schlechte Idee – das klingt wirklich interessant. Dann müssen wir uns aber mit dem Abendessen beeilen. Hopp, schnell heim jetzt!“ Das lässt sich Mia nicht zweimal sagen. Sie hilft Mama sogar beim Abendbrotrichten. Als sie eine Stunde später zur Schule kommen, sehen sie schon von Weitem viele Kinder und Erwachsene stehen. „Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind ...“, tönt es ihnen entgegen. Die Kinder der Grundschule führen ein Martinsspiel auf und dann kommt der große Moment: Die Fenster werden erleuchtet. „Ooohh, ist das schön!“, murmelt Mia. „Schau mal, Mama, die haben da auch den Sankt Martin darauf, wie er den Mantel teilt – fast wie auf meiner Laterne. Wenn man mit anderen teilt und einem anderen hilft, wird es einfach heller und schöner auf der Welt.“
Martina Kraus
Quelle: Kindermissionswerk „Die Sternsinger“, www.sternsinger.de, In: Pfarrbriefservice.de
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Text: Martina Kraus, www.sternsinger.deIn: Pfarrbriefservice.de