Papst Benedikt XVI. über Caritas, die Liebe zum Nächsten

Zitate

“Wer im Namen der Kirche karitativ wirkt, wird niemals dem anderen den Glauben der Kirche aufzudrängen versuchen. Er weiß, dass die Liebe in ihrer Reinheit und Absichtslosigkeit das beste Zeugnis für den Gott ist, dem wir glauben und der uns zur Liebe treibt. Der Christ weiß, wann es Zeit ist, von Gott zu reden, und wann es recht ist, von ihm zu schweigen und nur einfach die Liebe reden zu lassen. Er weiß, dass Gott Liebe ist (vgl. 1 Joh 4, 8) und gerade dann gegenwärtig wird, wenn nichts als Liebe getan wird.“
Papst Benedikt XVI., Enzyklika "Deus caritas est", 25. Dezember 2005

“Die Kirchliche Organisation der Caritas ist nicht eine Form sozialer Hilfe, die sich der kirchlichen Realität mehr oder weniger zufällig anschließt, eine Initiative, die man auch anderen überlassen könnte. Sie ist vielmehr Teil der Natur der Kirche. So wie dem göttlichen Logos die menschliche Verkündigung, das Wort des Glaubens entspricht, so muss die Agape, die Gott ist, der Agape der Kirche, das heißt ihrer karitativen Tätigkeit, entsprechen.“
Papst Benedikt XVI., Ansprache an die Teilnehmer eines vom Päpstlichen Rat "Cor Unum" ausgerichteten internationalen Kongresses, 23. Januar 2006

“Wie notwendig ist es doch, dass auch heute, ja vor allem heute, in unserer von zahlreichen menschlichen und spirituellen Herausforderungen geprägten Zeit, die Christen durch Taten und Werke die barmherzige Liebe Gottes verkünden! Jeder Getaufte sollte ein ‚gelebtes Evangelium’ sein. Viele Menschen, denen es nicht leichtfällt, Christus und seine anspruchsvolle Lehre anzunehmen, sind jedoch empfänglich für das Zeugnis derer, die seine Botschaft durch konkrete Nächstenliebe vermitteln. Die Liebe ist eine Sprache, die unmittelbar zum Herzen spricht und es dem Vertrauen öffnet.“
Papst Benedikt XVI., Ansprache für die italienische Freiwilligenorganisation "Misericordia d`Italia", 10. Februar 2007

„In der Prüfung und in der Krankheit kommt Gott auf geheimnisvolle Weise zu uns, und wenn wir uns seinem Willen überlassen, können wir die Kraft seiner Liebe erfahren. Die Krankenhäuser und Kliniken können, gerade weil sich dort Menschen befinden, die vom Schmerz gezeichnet sind, zu bevorzugten Orten für die Bezeugung der christlichen Liebe werden, die die Hoffnung nährt und Vorsätze brüderlicher Solidarität entstehen lässt. […] Öffnen wir unser Herz jedem Menschen, besonders dann, wenn er in Schwierigkeiten ist, denn wenn wir denen Gutes tun, die in Not sind, dann machen wir uns bereit, Jesus aufzunehmen, der in ihnen zu uns kommt.“
Papst Benedikt XVI., Predigt bei Pastoralbesuch im römischen Krankenhaus "San Goivanni Battista", 2. Dezember 2007

„Ein kleines Licht kann in der Tat das ganze Haus erhellen, und der Sauerteig ist etwas Geringes, aber er durchsäuert den ganzen Teig (vgl. Mt 13,33). Wie oft lassen kleine Gesten der Freundschaft und des guten Willens, einfache, tägliche Gesten der Achtung, der Aufmerksamkeit gegenüber dem Leidenden oder der liebevollen Hingabe zum Wohl der anderen die grenzenlose Liebe Gottes zu allen und zu jedem erkennen.“
Papst Benedikt XVI., Botschaft an die Bischöfe von Kuba, 20. Februar 2008

“Dem Handel mit Tieren und den Geldgeschäften setzt Jesus seine heilende Güte entgegen. Sie ist die wahre Reinigung des Tempels. Er kommt nicht als Zerstörer; er kommt nicht mit dem Schwert des Revolutionärs. Er kommt mit dem Geschenk der Heilung. Er widmet sich denen, die aufgrund ihrer Krankheit an das äußerste ihres Lebens und an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Jesus zeigt Gott als den, der liebt, und seine Macht als Macht der Liebe. Und so sagt er uns, was für immer Teil der rechten Gottesverehrung ist: das Heilen, das Dienen, die Güte die heilt.“
Papst Benedikt XVI., Predigt am Palmsonntag, 16. März 2008

“Im Besonderen ist noch das große Gleichnis vom letzten Gericht (vgl. Mt 25, 31-46) zu erwähnen, in dem die Liebe zum Maßstab für den endgültigen Entscheid über Wert oder Unwert eines Menschenlebens wird. Jesus identifiziert sich mit den Notleidenden: den Hungernden, den Dürstenden, den Fremden, den Nackten, den Kranken, denen im Gefängnis. ‚Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan’ (Mt 25, 40). Gottes- und Nächstenliebe verschmelzen: Im Geringsten begegnen wir Jesus selbst, und in Jesus begegnen wir Gott.“
Papst Benedikt XVI., Enzyklika "Deus caritas est", 25. Dezember 2005

„Wenn die Berührung mit Gott in meinem Leben ganz fehlt, dann kann ich im anderen immer nur den anderen sehen und kann das göttliche Bild in ihm nicht erkennen. Wenn ich aber die Zuwendung zum Nächsten aus meinem Leben ganz weglasse und nur ‚fromm’ sein möchte, nur meine ‚religiösen Pflichte’ tun, dann verdorrt auch die Gottesbeziehung. Dann ist sie nur noch ‚korrekt’, aber ohne Liebe. Nur meine Bereitschaft, auf den Nächsten zuzugehen, ihm Liebe zu erweisen, macht mich auch fühlsam Gott gegenüber. Nur der Dienst am Nächsten öffnet mir die Augen dafür, was Gott für mich tut und wie er mich liebt.“
Papst Benedikt XVI., Enzyklika "Deus caritas est", 25. Dezember 2005

Die Zitate sind zu finden auf der Internetseite http://www.papstbenediktxvi.ch.

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Text: Papst Benedikt XVI.
In: Pfarrbriefservice.de