Prosit!
Das neue Jahr möge Ihnen gut gelingen!
Kennen Sie den Brauch, am Neujahrstag von Haus zu Haus zu gehen und „ein gutes neues Jahr“ zu wünschen? In meiner Kindheit war der Neujahrstag geprägt von dieser „Reise durch die Nachbarschaft.“ Als Dankeschön für diesen Kurzbesuch gab es dann zu meiner großen Freude „Neujahrsgeld“ oder eine Schokolade. Das war für mich ein guter Start ins neue Jahr.
Auch heute noch finde ich es schön, Neujahrsgrüße und -wünsche zu bekommen. Da steht für einen kurzen Moment die Zeit still. Ich nehme das Wohlwollen von Freunden, Bekannten, Nachbarn und Familienmitgliedern entgegen. Dieser Moment macht mich dankbar, weil ich spüre, mit diesen Menschen gehe ich ins neue Jahr. Sie sind für mich da, sind treue Begleiter. Sie schenken mir einen Blick ins neue Jahr, voller Zuversicht und Anteilnahme. Gleichzeitig weiß ich, da kann ich mir das ganze Jahr über einen guten Rat holen. Bei meinen Nachbarn erfahre ich zum Beispiel die beste Zeit für das Anpflanzen der Erdbeeren. Kleinere und größere Sorgen teile ich mit meinen Freunden, und immer weiß ich meine Familie an meiner Seite.
Selbst durch das flüchtige „Prosit Neujahr“ kommt ein wenig menschliche Wärme ins Leben. Wussten Sie, dass das Wort „Prosit“ aus dem Lateinischen kommt und bedeutet: Es möge gelingen. Ein schöner Wunsch, finde ich: Das neue Jahr möge dir gelingen. Es schenke dir das, was du brauchst, und andere Menschen werden mit dir gehen.
Ich wünsche Ihnen viele solcher Begegnungen, die Sie für das neue Jahr ermutigen. Noch mehr wünsche ich Ihnen den Mut und die Freude, dass Sie vielen Menschen sagen: „Ich bin dein Wegbegleiter und gebe dir meine guten Wünsche mit!“
Vielleicht ermutigen Sie ja auch Ihre Kinder zur „Neujahrsreise durch die Nachbarschaft“. Schicken Sie Ihre Kinder los, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Türen verschlossen bleiben. Wir haben hier in Deutschland doch einen tollen Brauch und brauchen nicht das amerikanische Halloween. Das ist für mich genau das Gegenteil von dem, was ich erleben möchte. Da klingeln maskierte und fremde Gestalten im Gespensterkostüm an meiner Tür und betteln um Süßigkeiten bzw. drohen mit „Süßes oder Saures“.
Nehmen wir unser Brauchtum und bringen Freude in die Häuser unserer Nachbarschaft. Das geht auch mit einem Gedicht, das vieles noch mal zusammenfasst:
Das neue Jahr soll Glück dir bringen,
Gottes Segen und gutes Gelingen.
Wenig Kummer, keine Schmerzen
wünsche ich von Herzen.
Oder bleiben Sie einfach beim guten alten „Prosit Neujahr!“.
Dagmar Schnös, Familienseelsorgerin im Bistum Würzburg
Datei-Info:
Dateiformat: .doc
Dateigröße: 0,02 MB
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Text: Dagmar SchnösIn: Pfarrbriefservice.de