Üben für die Melodie des Friedens
Welche Grundakkorde, welche Töne bestimmen derzeit Ihren und meinen Alltag? Ich meine das im übertragenen Sinn, nicht musikalisch. Ich kann mir gut vorstellen, dass es im Moment bei vielen Menschen eher dunkle, schwere Töne sind, dass Sorge, Angst und Ohnmacht um sich greifen und Bestürzung über das Geschehen in der Welt.
Und dennoch oder gerade deswegen habe ich folgende Worte in einem Gebet formuliert: „Lass mich nicht aufhören, die Akkorde des Lebens zu üben: Frieden. Verständnis. Nächstenliebe. Geduld. Ausdauer. Toleranz und andere mehr.“
Ja, wir brauchen diese Übungen, wir brauchen diese Grundakkorde des Lebens für unser Leben und Zusammenleben als Menschheitsfamilie, als Glaubende. Der Krieg in der Ukraine zerstört unsere Harmonie im Haus Europa. Im Probenraum unserer Erde herrscht Alarm. Die Probe wird zum Ernstfall.
„Seid allen Menschen gegenüber auf Gutes bedacht! Soweit es euch möglich ist, haltet mit allen Menschen Frieden! Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute!“ So schreibt der Apostel Paulus im 12. Kapitel seines Briefes an die Christen in Rom.
Bleiben wir dran, die Akkorde zu üben, die Frieden, Verständnis und Toleranz bewahren oder dazu führen. Beten. Spenden. Demonstrationen. Bei der Wohnungssuche helfen. Sich selbst und sein Reden und Handeln im Blick behalten. Anpacken. Sich zurückhalten. Die Töne können ganz unterschiedlich sein, mit denen die Melodie von Frieden, Verständnis, Nächstenliebe, Toleranz und anderem mehr gespielt wird. Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir miteinander lernen und einüben, in das Böse, in das Dunkle das Licht des Guten und des Friedens zu tragen.
Johannes Simon, Pastoralreferent, In: Pfarrbriefservice.de
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Text: Johannes SimonIn: Pfarrbriefservice.de