„Warum macht man den Toten die Augen zu?“

Was Kinder fragen

Kinderfragen hängen natürlich stark von deren Alter ab. Aber eines lässt sich grundsätzlich sagen. Kinder, auch Teenager, fragen viel mehr als wir das hören (wollen) nach konkreten Dingen: Was passiert bei der Beerdigung? Wo ist der Opa jetzt? Wie sieht die Himmelspforte aus? Was machen die Toten im Paradies?

Antworten Sie klar, dem Entwicklungsstand und Vorstellungsvermögen des Kindes entsprechend. Fragen Sie nach, was das Kind mit seiner Frage meint. Zum Beispiel: „Mama, was ist eine Leiche?“ - „Warum fragst Du?“ – „Herr Müller hat gestern gesagt: Nur über meine Leiche.“

Fragen Sie am Ende einer Erklärung, wie die Information angekommen ist, ob das Kind zufrieden ist, wie es sich die erfragte Sache jetzt vorstellt. Das schützt vor Fehlinterpretationen und Ängsten.

Hier einige typische Fragen und mögliche Antworten darauf:

  • Warum macht man den Toten die Augen zu?
    Die offenen Augen würden austrocknen und das Gesicht entstellen. Außerdem ist es für uns Lebende sehr schwer, den gebrochenen Blick eines Toten auszuhalten.
  • Warum werden Tote gewaschen, sind sie schmutzig?
    Sterben ist anstrengend, die letzten Kräfte schwinden. Deshalb schwitzen die Menschen, sie verlieren Speichel und Tränenflüssigkeit und wenn am Ende die Muskeln erschlaffen, können sich Darm und Blase entleeren. Deshalb waschen wir die Toten.
  • Mama, musst Du auch sterben?
    Alle Menschen müssen sterben. Aber ich bin mir sicher, dass das noch weit weg ist. Ich bin für Dich da, bis Du selber groß bist. Du brauchst keine Angst zu heben.
  • Warum trägt man bei der Trauerfeier schwarze Kleider?
    Schwarz ist ein Zeichen für die Trauer. Sie zeigt, dass wir alle traurig sind und das hilft auch, wenn man weiß, man ist nicht allein. Aber das war nicht immer und ist nicht überall so. In der islamischen Kultur ist die Farbe der Trauer zum Beispiel Weiß.
  • Wo ist die Oma jetzt?
    „Ich glaube, sie ist bei Gott.“ – „Wo ist der Gott?“ – „Das kann ich Dir nicht genau erklären. Gott ist überall und doch können wir uns keinen genauen Ort vorstellen. Ich habe die Oma in meinem Herzen und erinnere mich gerne an sie. Und wie ist das bei Dir?“

Norbert Kugler
aus: Wenn Kinder trauern. Werkblatt der Katholischen Landvolkbewegung Deutschlands, 6/2003. www.werkblaetter.de, In: Pfarrbriefservice.de

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Das Schwerpunktthema für Januar 2010

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Text: Norbert Kugler
In: Pfarrbriefservice.de